Kölsche Tön in Dormagens TSV-Arena
Zwischenzeitlich war das Bier knapp. Aber: Die Fechtersitzung war ein voller Erfolg.
Dormagen. Absolute Top-Karnevalsbands wie Brings, Kasalla und Cat Ballou brachten die knapp 2500 Dormagener und Gäste konstant zum Schunkeln, Mitklatschen und Mitsingen: Viele Karnevals-Hits von „Kölsche Jung“ und „Superjeilezick“ über „Alle Jläser huh“ und „Pirate“ bis „Et jitt kein Wood“ und „Immer immer widder“ erklangen am Samstag bei der dritten Fechtersitzung „Dormagen feiert Kölsch“ in der voll besetzten TSV-Arena. Auch die mitreißende Band Querbeat („Nie mehr Fastelovend — ohne Dich“, „Tschingderassabum“), die Klüngelköpp („Stääne“, „Us kölschem Holz“) und Guido Cantz sorgten für puren Karnevals-Spaß in der Halle, die für den tollen Redner Martin Schopps („Meine erste Schnalle war die Chantalle“) ein wenig zu unruhig war. Das imposante Traditionskorps Altstädter Köln und die Höppemotzjer mit artistischen Einlagen rundeten den Abend ab.
Die sehr gute Stimmung sprang auch auf die Künstler über, wie Organisator Karl Koch gestern erzählte: „Alle Bands lobten die Atmosphäre und die Zuschauer.“ Brings spielten sogar länger als vereinbart: Bis 0.30 Uhr reihten sie Hit an Hit. Sie erhielten ebenso wie alle Auftretenden einen Säbel aus der Hand des „Fechterrats“ des TSV Bayer Dormagen, darunter Weltmeister Matyas Szabo. Der Erlös des Abends kommt der TSV-Fechterjugend zu Gute.
Viele Besucher, von denen fast alle verkleidet waren, äußerten sich nach der Sitzung euphorisch. Wie groß die Begeisterung war, zeigte sich daran, dass einige bereits viereinhalb Stunden vor Beginn am Höhenberg warteten. Mitgebracht hatten sich viele Zuschauer eigene Getränke und Speisen, was erlaubt war. So gestärkt, konnten sie schon zum Auftakt mit dem bestens aufgelegten Orchester Helmut Blödgen den Paveier-Hit „Leev Marie“ anstimmen und den Tollitäten der KG Thalia Blau-Weiß Delhoven und KG „Ahl Dormagener Junge“ sowie der KGADJ-Tanzgarde zujubeln.
Einige Kritik gab es jedoch an Einlass-Staus, zeitweise ausverkauften Bierfässern und langen Toiletten-Schlangen. Organisator Karl Koch zeigte sich sowohl begeistert („Es war ein toller Abend“) als auch kritikfähig: „Da werden wir nächstes Jahr einiges besser machen.“ Zum Beispiel habe sich der Versuch, mit Bändchen den Einlass zu beschleunigen als „nicht praktikabel“ erwiesen, so Koch. Eine mobile Toilettenanlage vor der Halle soll für mehr Ausweichmöglichkeiten sorgen. Zwar gab es laut Koch den ganzen Abend Bier an der Theke, allerdings sei eine falsche Kalkulation der Brauerei schuld an der zweistündigen Fässchen-Flaute, bevor nachgeliefert wurde. Auch das werde 2017 nicht mehr vorkommen, verspricht Koch.
Dann werden unter anderem Brings, Kasalla, Räuber, Miljö und Bernd Stelter auftreten. Geändert wird auch der Vorverkauf, um Dormagener Gruppen heute und morgen einen Vorsprung zu bieten: „Übers Internet hatten viele Kölner zusammenhängende Karten weggekauft“, so Koch.