Konradbad in Gnadental wird nicht geschlossen
Nutzer des Stadtteilbads sehen keine Alternativen. Rat hebt alten Beschluss zur Schließung auf.
Neuss. Das Konradbad in Gnadental wird nicht geschlossen. Das entschied der Rat gestern einstimmig und hob damit einen entgegengesetzten Beschluss auf. Vorausgangen war eine skurrile Situation, in der Bürgermeister Napp seine Fraktion aufgefordert hatte, sich doch endlich klar zu entscheiden.
Der alte Ratsbeschluss zur Schließung, getragen von CDU und FDP, war im Zuge der Haushaltskonsolidierung gefasst worden. Das kleine Bad auf dem Gelände der St. Konrad-Schule wird von den Grundschulen im Süden genutzt, aber auch von zahlreichen anderen Gruppen wie Schwimmvereinen, Kinderschwimmgruppen oder der Rheuma-Liga. Ein Förderverein setzt sich zudem für das Stadtteilbad ein.
Nach dem Beschluss zur Schließung waren die Proteste groß, und im Juli setzte der Rat dann seine Entscheidung zunächst einmal aus. Der Auftrag an die Verwaltung: Sie sollte mit Vertretern von Schulen und Vereinen über Alternativen beraten. In der gestrigen Sitzung wollte man dann entscheiden.
Die Verwaltung schrieb fast 100 Briefe und fragte die Betroffenen, ob sie auch ein anderes Bad in Neuss nutzen könnten und in welchem Umfang ein unabweisbarer Bedarf zur Nutzung des Konradbads bestehe. Die Antworten waren eindeutig. „Nicht akzeptabel“, hieß es von allen Schulen, auch lehnten alle Vereine und Gruppen bis auf eine Ausnahme eine Schließung des Bads ab.
Während gestern dann SPD und Grüne für eine Aufhebung des Schließungsbeschlusses plädierten, wollten CDU und FDP den Beschluss nur aussetzen, bis eine „tragfähige Lösung“ erreicht sei. Das gleiche allerdings der Quadratur des Kreises, sagte Bürgermeister Napp, der mahnte, man möge sich jetzt entscheiden und „dem beugen, was die Nutzer sagen“.
Das überraschte CDU und FDP, die nach einer Beratungspause dann doch entgegen ihrer ersten Entscheidung zustimmten. Das Konradbad wird nicht geschlossen. Sie setzten noch dazu: Die drei übrigen Bäder bleiben ebenfalls bestehen. Es gab keine Gegenstimmen.