Das Urteil im sogenannten Boxerprozess am Landgericht Bielefeld wird am Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe auf Rechtsfehler überprüft. Die Anwälte des 34-Jährigen, der wegen heimtückischen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wurde, haben Revision eingelegt, wie ein Gerichtssprecher der dpa sagte.
Vor Friseurgeschäft verblutet
Das Gericht hatte das Urteil am 8. April verkündet. Es ging um den gewaltsamen Tod des ehemaligen Profiboxers Besar Nimani. Er war am 9. März 2024 in der Bielefelder Innenstadt vor einem Friseurgeschäft von zwei Männern mit 16 Schüssen niedergeschossen worden. Nimani verblutete.
Nach dem zweiten Täter wird weiterhin international gefahndet. Er soll 15 Schüsse abgegeben haben. Deshalb halten die Anwälte nicht ihren Mandanten, sondern den Flüchtigen für den eigentlichen Mörder. Das Motiv konnte im Prozess nicht geklärt werden.
Schüsse auf Angehörige des Angeklagten
Der Prozess war Ende Januar unter hohen Sicherheitsvorkehrungen und von vielen Polizisten geschützt gestartet. Einen Monat später zeigte sich der Sinn dieser Maßnahmen: Auf Familienangehörige des Angeklagten wurden aus Rache mehrere Schüsse abgegeben, kurz nachdem sie das Landgericht verlassen hatten. Vier Männer wurden schwer verletzt, darunter der Vater und der Bruder des Angeklagten. Die Tatverdächtigen wurden mit einem Großaufgebot gesucht, sie stellten sich später der Polizei.
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