Militärpfarrer: „Krieg beginnt in den Köpfen“
Gregor Ottersbach berichtete von seiner Zeit im Kosovo.
Büttgen. Es war gestern eine würdige Gedenkstunde zum Volkstrauertag in der Kapelle auf dem Büttger Friedhof. Dazu trugen auch die Fackelträger der Feuerwehr sowie die Fahnenträger der Bruderschaften bei. Die Gedenkstunde wurde eingeleitet mit dem Lied „So nimm denn meine Hände“, vorgetragen vom Evangelischen Kirchenchor Cantare unter der Leitung von Hanna Han. Peter Heines, Ortsverbandsvorsitzender des Bundes der Deutschen Kriegsgräberfürsorge, dankte den Spendensammlern und hob seinen Nachfolger Gisbert Verbücheln besonders hervor: „Er hat den größten Bezirk.“ Die Kriegsgräberfürsorge kümmere sich um 2,5 Millionen Gräber auf 800 Friedhöfen in 45 Staaten. Der Kampf gegen das Vergessen sei wichtig, um den Frieden zu wahren.
Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus zitierte Alt-Bundeskanzler Konrad Adenauer: „Frieden und Freiheit sind die Grundlagen jeder menschlichen Existenz.“ Die beiden Weltkriege bezeichnete sie als „eine Zeit, die von Schrecken und Unheil geprägt war“. Viele Kriegskinder seien für ihr ganzes weiteres Leben geprägt worden. „Jeder kann zum Frieden beitragen, das beginnt schon in der Nachbarschaft“, sagte die Bürgermeisterin.
Pfarrvikar Gregor Ottersbach ist nah am Thema dran. Er war als Militärpfarrer während des Kosovo-Krieges im Einsatz. Er hatte sich Gedanken gemacht, wie sich Kriege verhindern ließen. Seine Thesen: „Frieden und Gerechtigkeit sind untrennbar miteinander verknüpft.“ Und: „Krieg kann entstehen, wenn in die Köpfe der Menschen Hass eingepflanzt wird, wie es im ehemaligen Jugoslawien der Fall war. Der Krieg beginnt somit in den Köpfen.“ Brudermeister Franz-Josef Bienefeld sprach die Fürbitten. In einem Schweigemarsch ging es zu den Soldatengräbern, wo ein Kranz niedergelegt wurde. barni