Nachholtermine für Karnevalszüge in Neuss Coronavirus: Jecke bangen um Umzüge

Neuss. · Das Virus bedroht die Nachholtermine für die Umzüge in Neuss und Grefrath.

Der Kappessonntagzug im vergangenen Jahr.

Foto: Simon Janßen

Erst zwang ein Sturmtief die Karnevalisten in Neuss und Grefrath zur Absage ihrer Umzüge, jetzt bedroht das Coronavirus die Nachholtermine. Der Karnevalsausschuss zieht daraus schon jetzt zwei Lehren. Erstens, so KA-Präsident Jakob Beyen, „brauchen wir künftig immer auch einen Plan B“. Zweitens wird das Präsidium jetzt eine Versicherung abschließen, die für die im Falle einer Absage entstehenden Kosten haftet. „Die haben wir nämlich jetzt komplett an der Buchse“, sagt Beyen, der derzeit mit dem Vorstand auch darüber berät, wie diese finanzielle Belastung aufgefangen werden kann.

Grefrather Zug findet erstmals
an einem Freitag statt

Noch aber planen die Jecken unverdrossen ihre „Wiederholungszüge“. Die Karnevalsfreunde Grefrath holen ihren Tulpensonntagszug am 18. April nach und gehen damit zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte auf einen Samstagstermin. Das bestätigte Vereinspräsident Marcus Kivelitz. Start ist um 14.11 Uhr, die Zugstrecke bleibt wie in den Vorjahren und auch eine Ausklang-Party in der Mehrzweckhalle ist möglich. Der 18.April sei einer der spätestmöglichen, sagt Kivelitz, liege aber außerhalb der Fastenzeit, vor dem Start der Schützensaison und kollidiere auch nicht mit den Feierlichkeiten zum weißen Sonntag – weil zu diesem Termin an St. Stephanus keine Kinder zur Erstkommunion gehen.

Die Zugleitung des KA hat zuletzt am Mittwochabend getagt und den 29. März noch einmal als Nachholtermin für den Kappeszug bestätigt. Mit der Stadt Neuss sei verabredet, am 19. März noch einmal zu einer Lagebeurteilung und endgültigen Entscheidung zusammen zu kommen, sagt Beyen. Eine Absage muss seiner Ansicht nach auch zwingend von der Stadt angeordnet werden. „Die Stadt verantwortet das Sicherheitskonzept“, sagt Beyen zur Begründung. Skeptisch ist er vor allem hinsichtlich der Kappesfete nach dem Umzug. Eines der Hauptprobleme des KA ist, dass die Gesellschaften auf über 80 Tonnen Wurfmaterial sitzen. Sollte der Termin platzen, wäre die Frage, wie dieses anders unter die Leute gebracht werden kann. Alles in Grefrath zu werfen, sei sicherlich auch kein Option, sagt Beyen. -nau

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