Bürgerpark in Neuss Zu wenig Bäume im Jostensbusch

Nordstadt. · Anwohner sind mit den 25 Neupflanzungen nicht zufrieden.

Viele Bürger kamen zur Bürgerversammlung vor Ort.

Foto: Andreas Woitschützke

Der Termin steht. Am 3. Mai soll es im neugestalteten Jostensbusch eine Eröffnungsfeier geben. Das kündigt Umweltdezernent Matthias Welpmann am Dienstagnachmittag bei der Bürgerversammlung vor Ort an. An deren Ende ist klar, dass im Mai auch über weitere Neuverpflanzungen im Jostensbusch gesprochen wird – und möglicherweise helfen die Anwohner mit Baumspenden nach. Denn ein Großteil derjenigen, die sich zur Bürgerversammlung eingefunden haben, zeigt sich mit den von der Stadt angekündigten 25 Neupflanzungen nicht zufrieden. Vor allem, weil dies nicht ansatzweise an die 41 Bäume, die dort wegen Krankheitsbefall entfernt werden mussten, heranreicht.

Matthias Welpmann weiß, dass dies für die Anwohner „einige Bäume zu viel“ gewesen seien. Die Bürgerversammlung vor Ort dürfen die Anwohner bereits als Erfolg für sich reklamieren. Die Initiative „Freunde des Jostensbusch“ hatte sich in einem Brief an Bürgermeister Reiner Breuer für eine solche Versammlung stark gemacht und betont, dass die Bürger Redebedarf haben. „Wir sind gekommen, um alle Fragen auch wirklich 1:1 zu beantworten“, sagt Welpmann denn auch. Er hat einige Mitarbeiter aus den beteiligten Fachämtern mitgebracht, darunter Henrike Mölleken, Leiterin des Grünflächenamtes, um Rede und Antwort zu stehen.

Die erste Botschaft der Stadt: Mit den Nachpflanzungen – geplant sind Hochstämme mit einem Umfang von 18 bis 20 Zentimeter – soll im Frühjahr begonnen werden. Zweite Botschaft: Es sollen Bäume gepflanzt werden, die Trockenheit vergleichsweise gut vertragen, auch auf die Insektenwelt werde geachtet. Unter anderem sollen Feldahorn, Esskastanie und Paulownien gepflanzt werden. Dritte und vielleicht wichtigste Botschaft: Es muss nicht bei den 25 Bäumen bleiben.

Stadtverwaltung verspricht Nachpflanzungen im Frühjahr

Welpmann signalisiert dies, nachdem Roland Kehl (Grüne) bei der Versammlung den Vorschlag der Baumpatenschaften ins Spiel gebracht hat. Dazu soll nun eine Liste mit Anwohnern, die sich beteiligen möchten, erstellt werden. „Über weitere Details können wir dann bei der Eröffnungsfeier am 3. Mai reden“, schlägt Welpmann vor.

Es ist eine Lösung, mit der sich die Anwohner anfreunden können. „Man sieht das Bemühen der Stadt. Mit dem Verlauf der Bürgerversammlung bin ich zufrieden“, sagt zum Beispiel Gisela von Hirsch. „Aber es gibt auch eine große Unzufriedenheit der Anwohner.“ Schließlich sind nicht nur 41 Bäume im Jostensbusch, der 2014 stark von Pfingststurm Ela getroffen wurde, entfernt worden. Es wurden auch die Kronen weiterer Bäume gestutzt. Bei einigen ist laut Henrike Mölleken noch gar nicht klar, ob sie den nächsten Sommer überstehen.

Bei der Versammlung vor Ort verständigen sich Bürger und Stadt nun auf die nächsten Schritte. „Aber ohne den Protest der Bürger wären wir nicht so weit gekommen“, meint Anwohnerin Adelheid Barth. Und Christel Fink begrüßt es, dass die Stadt beim Treffen bemüht war, „auf unsere Fragen richtig einzugehen“. Es gibt auch Lob für die Neugestaltung. Er werde mit den Verweilmöglichkeiten und Spielgeräten gut angenommen. „Meine Kinder freuen sich darüber“, sagt Familienvater Martin Küppers.