Polizei in Neuss nimmt Tatverdächtigen fest Messerangriff: Verdächtiger in Haft
Norf. · Ein 35-Jähriger ist seit Montag in Untersuchungshaft. Er soll vergangenen August auf einen 18-Jährigen eingestochen haben.
Lebensgefährlich waren die Verletzungen nicht, die ein 35-jähriger Mann einem 18-Jährigen im vergangenen August mit einem Messer auf dem S-Bahnhof Norf zugefügt haben soll. Dennoch musste der Veretzte in einem Krankenhaus behandelt werden. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hatte die Tat als versuchtes Tötungsdelikt qualifiziert und Haftbefehl erlassen, die Polizei unter Leitung der Polizei Düsseldorf eine Mordkommission eingerichtet. Die Fahndungen nach dem Mann verliefen trotz Zeugenaussagen zunächst ergebnislos.
Täter und Opfer kannten
sich offenbar nicht
Am Montag jedoch konnten Polizeibeamte der Neusser Wache den Tatverdächtigen an der Kölner Straße, ein knappes halbes Jahr nach dem Angriff, festnehmen. Er sitzt nun in Untersuchungshaft. „Die Ermittlungen laufen“, sagt Polizeisprecherin Diane Drawe, möchte aber eben deshalb keine weiteren Angaben machen. Anders Staatsanwalt Matthias Ridder aus Düsseldorf. Er sagt, bei dem Tatverdächtigen handele es sich um einen polnischen Staatsbürger. Klar ist nach ersten Vernehmungen mittlerweile wohl, dass sich Täter und Opfer nicht kannten, Ridder spricht von einer „offenbar zufälligen Begegnung“. Vermutlich werde der Mann, der, laut Polizei, bei der Verhaftung wohl Betäubungsmittel dabei hatte, wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung angeklagt, so Ridder. Denn: Er habe mit seinem Angriff den Tod des 18-Jährigen billigend in Kauf genommen.
Warum der jetzt Festgenommene den jungen Mann auf dem Bahnsteig in Norf mit dem Messer bedrohte und eine Schnittwunde am Hals zugefügt hatte, darüber geben weder Polizei noch Staatsanwaltschaft weiter Auskunft. Sie wollen die weiteren Ermittlungen abwarten. Fest steht, dass gegen den 35-Jährigen bereits in der Vergangenheit wegen Eigentumsdelikten und Erschleichen von Leistungen ermittel wurde. Außerdem hat er laut Polizei keinen festen Wohnsitz.
Zeugen, die im August auf dem Bahnsteig der Norfer S-Bahn gewartet hatten, haben ausgesagt, dass der jetzt Verhaftete den jungen Mann kurz angesprochen, dann plötzlich das Messer gezückt und ihn verletzt habe. Der 18-Jährige, der nicht allein, sondern mit Freunden unterwegs war, sei daraufhin weggelaufen. Geholfen wurde ihm dann von Norfer Geschäftsleuten, die erste Hilfe leisteten und sofort den Notruf wählten. Rettungskräfte brachten den Verletzten dann in ein Krankenhaus, das er kurze Zeit später wieder verlassen konnte.
Aufgrund der Täterbeschreibung, wobei den meisten wohl die schwarzen Tätowierungen am Oberarm sowie im Hals- und Wangenbereich des Mannes aufgefallen waren, gingen bei der Polizei viele Hinweise ein, die auch dazu beitrugen, dass er seit Montag in Untersuchungshaft sitzt.