Halloween in Neuss Gruselendspurt auf der „Geisterstraße“ in Allerheiligen

Neuss · Fast die ganze Nachbarschaft verwandelt ihre Vorgärten zu Halloween in schaurige Gefilde. Ein Besuch.

Kürbis, Zombiefratze und Spinne gehören zum harmlosen Teil der Straße.

Foto: Natalie Urbig

Blutige Handabdrücke tropfen von Fenstern und Türen, die Hecken in den Vorgärten sind mit Spinnennetzen bedeckt, dahinter treiben schaurige Skelette und Monsterspinnen ihr Unwesen. „Das ist aber noch längst nicht alles, wir sind noch mitten in den Vorbereitungen“, erzählt Melly Pollmann während sie in ihrem Garten neben einer Zombiepuppe steht.

Denn pünktlich zu Halloween wird aus dem Stüttgesfeld in Allerheiligen eine Geisterstraße. Und das nicht zum ersten Mal. Vor zwei Jahren hat die Nachbarschaft schon einmal zu einem besonderen „Grusel-Walk“ geladen. „In diesem Jahr wollten wir dann richtig einen raushausen“, sagt Melly Pollmann und lacht. Und auch, wenn noch nicht alles aufgebaut ist, lässt sich erahnen, was damit gemeint ist. Beinahe die ganze Nachbarschaft hat ihre Häuser zu schaurigen Gruften verwandelt. Dabei gleicht keines dem anderen. Während es bei den einen blutig zugeht, setzen andere auf einen zombiehaften Schreckmoment oder auf gemäßigte Kürbisfratzen. Am Straßenende fliegt eine Hexe und wacht von ihrem Besen aus über das gruselige Treibe.

Was tagsüber schon schaurig aussieht, soll am Halloweenabend noch einmal gesteigert werden. Ein Sichtschutz wird dafür aufgestellt, der Einlass in die Geisterstraße gewährt. Aber nur für diejenigen, die sich an dem zwei Meter hohen Werwolf vorbeitrauen. „Wir werden auch mit Videoprojektionen arbeiten“, verrät Kalle Goebel, der gleich am Anfang der Geisterstraße wohnt. Ansonsten sei die Straße völlig dunkel, nur die Grablichter und Gruselaugen würden leuchten. Auch Soundeffekte und Nebelmaschinen sollen für den Halloweenabend zum Einsatz kommen, verrät er. Allerdings rät er davon ab, die Straße mit Kindern entlang zu gehen. „Es ist nichts für schwache Nerven.“

Schon seit Wochen bereitet sich Geisternachbarschaft auf den Abend vor: Viele der Deko-Objekte sind selbstgemacht. Zum Beispiel der zwei Meter hohe Werwolf, die Riesenspinne in Melly Pollmanns Garten oder auch der Kürbismann von Nachbarin Jenny. Gemacht hat sie ihn aus Holz, Maschendrahtzaun, Müllresten und Gips. „Ich arbeite seit etwa Ende September daran“, sagt die Neusserin.

Doch woher haben die Bewohner der Geisterstraße ihren Hang für gruselige Details? „Es hat gar nicht unbedingt nur etwas mit Halloween zu tun“, sagt Melly Pollmann. „Wir dekorieren einfach gerne.“ Und das nicht nur zu Halloween. Angefangen hat die Geisterstraße nämlich als Weihnachtsstraße – in der Adventszeit werden die Häuser Jahr für Jahr aufwendig geschmückt. „Es bietet sich an, die Gemeinschaft und der Zusammenhalt sind bei uns groß“, so Pollmann. In ihrem Stadtteil sei die Straße längst für ihre besonderen Aktionen bekannt.