St.-Augustinus-Gruppe in Neuss Katholische Krankenhausträger wollen fusionieren
Neuss/Solingen. · Die Neusser Augustinus-Gruppe und die Gruppe „Kplus“ planen den Zusammenschluss.
Der Zusammenschluss der kommunalen Krankenhäuser im Rhein-Kreis ist gerade auf den Weg gebracht, da sorgt die Neusser St.-Augustinus-Gruppe für einen weiteren Paukenschlag im Gesundheitswesen: Der caritative Unternehmensverband plant den Zusammenschluss mit der deutlich kleineren und in Solingen beheimateten „Kplus Gruppe“, an der unter anderem auch das Erzbistum beteiligt ist.
Die Aufsichtsräte beider Gesellschaften beschlossen am Freitag unabhängig voneinander, in eine intensive Prüfung einzusteigen, am Montag wurde ein entsprechender „Letter of intend“ unterzeichnet. Ziel sei „ein voll integriertes Unternehmen“ mit dann fast 9000 Mitarbeitern, sagt Paul Neuhäuser, Vorstands-Sprecher der Augustinus-Gruppe, „das zusammen stärker ist als die Summe seiner Teile.“
Mit dem in Gründung befindlichen kommunalen „Rheinland Klinikum Neuss“ habe diese Entwicklung nichts zu, sagt Neuhäuser, der auch betont, dass nicht finanzielle Not auf der einen oder anderen Seite den Anstoß für die Gespräche gegeben hat. Beide Unternehmen seien gut aufgestellt, sagt Neuhäuser mit Blick auf die Jahresumsätze von zuletzt 325 beziehungsweise
207 Millionen Euro.
Der Entscheidung gingen
lange Gespräche voraus
Der jetzt verabredeten Entscheidung, gemeinsam in die Zukunft marschieren zu wollen, sind wochenlange Gespräche vorausgegangen. Das Wort Fusion aber wird noch vermieden. Die endgültige Form der Zusammenarbeit zu finden, sei Gegenstand der nun anstehenden Prüfungen und Bewertungen sagt Christian Herrmanny, Kommunikationsschef der Augustinus-Gruppe.
Für die Prüfung geben sich die Partner nur ein halbes Jahr Zeit. Je nachdem, zu welchem Ergebnis man kommt, werden auch die unterschiedlichen Trägerstrukturen der katholischen Verbände anzupassen sein. „Ziel sind entscheidungsstarke Strukturen“, betont Neuhäuser. Die St.-Augustinus-Gruppe ist inzwischen eine Marke im Gesundsheits- und Sozialwesen und an 85 Standorten präsent.
Die Solinger „Kplus Gruppe“ ist Träger von 30 Einrichtungen. Von ihrer Ausrichtung sind beide vergleichbar. Allerdings haben sie unterschiedliche Stärken. Bei der Augstinus-Gruppe ist das die psychiatrische Komponente, während zu „Kplus“ als Tochterunternehmen „Genesis“ gehört, eine der größten Inklusionsunternehmen im Land. Das s beide auch Träger somatischer Krankenhäuser – zwei links, fünf rechts des Rheins“ sind und eine Fülle von Seniorenwohnheimen betreiben, wertet Neuhäuser nicht als Doppelstruktur. „Wir sind Nachbarn, haben aber kein überlappendes
Einzugsgebiet.“