Anti-Kriegs-Konzert und ökumenische Andacht in Neuss Klänge für den Frieden erschallen auf dem Neusser Markt
Neuss · Bewegendes Konzert auf dem Marktplatz als Zeichen gegen Krieg in der Ukraine.
(barni) Die Sonne schien über das Dach des Rathauses auf den Marktplatz, als dort am Samstagmittag Friedenslieder ertönten. Frank Heidemann und Frank Stattler aus Neuss sowie Martin Dittert aus Korschenbroich hatten das Gefühl, etwas tun zu müssen gegen den Krieg in der Ukraine und für die Menschen, die dort so unsagbar leiden müssen. Frank Heidemann hatte die Texte der Lieder kopiert, damit Passanten mitsingen konnten. Heidemann und Stattler hatten ihre Gitarren mitgebracht, Martin Dittert diente sein Percussioninstrument, die Cajon, als Sitzgelegenheit.
Verstärkt wurden die drei Stimmen von Mitgliedern des Jedermann-Chors, einem Inklusionschor aus Neuss unter der Leitung von Christina
Döhlings.
„Wind of Change“ war eines der Lieder, das unter die Haut ging oder „Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht“, ein Antikriegslied von Reinhard Mey. „Ich bin grundsätzlich pazifistisch“, sagte Frank Heidemann. Den Menschen in der Ukraine müsse man einfach zur Seite springen. Es sei zu befürchten, dass Machtgelüste Putins mit der Ukraine nicht befriedigt werden, dass er weitere Länder erobern möchte. Heidemann hatte Songs von Weltstars wie den Beatles (Let it be) dabei, aber auch Selbstgetextetes. Ein Lied auf BAP-Basis hatte er eigentlich für den chinesischen Staatspräsidenten geschrieben. Aber da es Gemeinsamkeiten gibt wie den beängstigenden Ausdehnungsdrang und die Menschenrechte-Allergie war es schnell umgeschrieben.
Heidemann sprach von einem „Platzkonzert aus traurigem Anlass“. Da wurde von Panzern aus Marzipan gesungen, da wurde in den Frieden gezogen – und Spaß machen sollte das Ganze auch noch. Passanten blieben stehen, beeindruckt von dem, was sie da sahen und hörten. Immer wieder gab es Applaus. Der geöffnete Gitarrenkoffer von Frank Heidemann diente als Sammelbox. Auf einem blaugelben Schild stand „Wir sammeln für Kinder in der Ukraine“. Der erste Zehn-Euro-Schein sollte nicht lang allein bleiben, es kamen weitere Zehner, Fünfer und sogar 20-Euro-Scheine hinzu und Münzen.