Neuss: Schon wieder Geldautomat gesprengt
Nach den zwei Aktionen entstand ein Schaden von 200.000 Euro.
Neuss. Erst Holzheim, dann der Hammfelddamm und nun wieder Holzheim: Dreimal sprengten Unbekannte in letzter Zeit Geldautomaten in Neuss auseinander und stahlen das Geld. In Holzheim traf es die VR-Bank an der Martinstraße jetzt sogar zum zweiten Mal.
Es geschah um 3.20 Uhr in der Nacht zu Freitag. Anwohner hörten eine Detonation und sahen noch einen Mann, der zu Fuß über die Leipziger Straße in Richtung Vereinsstraße flüchtete. Die Beschreibung ist vage: Der Mann ist etwa 1,75 Meter groß, hat dunkle Haare und war mit einer grauen Jacke mit grau-schwarzen Ärmeln bekleidet. Die Fahndung blieb ohne Erfolg.
Ob das der einzige Täter war, ist fraglich. Denn offensichtlich war die Tat wie auch die beiden Sprengaktionen vorher penibel geplant. "Dreist", sagt Theodor Siebers, Vorstandsmitglied der VR-Bank mit Sitz in Dormagen: Alle Alarmsysteme seien zerstört oder abgeklemmt worden - am 9.Februar wie auch in der Nacht zu Freitag. An jenem ersten Spreng-Tag hatten die Täter versucht, beide Geldautomaten im Vorraum der VR-Bank an der Martinstraße zu zerstören. Das gelang bei einem Automaten. Der gesprengte Tresor wurde ersetzt, der zweite Automat abgebaut. Nun hat es den neuen Automaten erwischt. Den Schaden durch den Gelddiebstahl und die zerstörten Geräte beziffert Siebers auf jeweils 100.000 Euro.
Die Polizei hält sich wegen der Ermittlungen mit Details zu den drei Sprengungen zurück. Offensichtlich waren aber die Überwachungskameras nicht hilfreich: Es gebe zurzeit keine verwertbaren Fotos, erklärt Polizeisprecher Hans-Willi Arnold. Die Polizei sucht nun dringend weitere Zeugen, die am Freitagmorgen Verdächtiges am Tatort oder in der Nähe gesehen haben. Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei in Neuss unter der Telefonnummer 02131-3000 entgegen.
Bei der VR-Bank müht man sich derzeit wieder um einen neuen Geldautomaten. Bis Montag, spätestens Dienstag sollte der wieder zur Verfügung stehen, so Theodor Siebers.