Konzert in Neuss Ötteband verwandelt Okiedokie in Partyhöhle

Neuss · Die „Ötteband“ war zu Gast im Okiedokie und machte mit einigen „Special Guests“ die Livemusik-Veranstaltung zu einem kleinen Festival. So war der Abend.

Die Ötteband rockte das Okiedokie, eines der letzten verbliebenen Urgesteine der Neusser Musik- und Kneipenszene.

Foto: Andreas Woitschützke

(maho) Das OkieDokie, eines der letzten Urgesteine der Neusser Musik- und Kneipenszene, ist seit vorletztem Jahr wieder am Start. Und der neue Betreiber Farshad Anvari hat gut daran getan, die Veranstaltungsräumlichkeiten aus dem Bestand von Michael „Berry“ Behrens im Urzustand zu belassen und das Live-Konzept beizubehalten. Samstagabend war die „Ötteband“ zu Gast und machte mit einigen „Special Guests“ die Veranstaltung zu einem kleinen Festival. „Wir haben aus Rücksicht auf unser Equipment das Konzert nach innen verlegt“, sagt Ötte vorab im Gespräch, „die Wetteraussichten sind ja leider nicht gut“. So begann Punkrocker „Qukser“, eigentlich eine Onemanshow mit Akustikgitarre, der aber durch intensives Spiel seinen Songs Bandcharakter verleiht.

„Vier Meter Hustensaft“
teilt Sozialkritisches aus

Nach vielen Jahren Erfahrung in verschiedenen Formationen hat er sich nun aber auf das Soloprojekt verlegt. Vorbild seiner deutschen Texte sind unter anderem Die Ärzte. Es folgte „Vier Meter Hustensaft“, ebenfalls deftiger Punkrock aus Düsseldorf mit jeder Menge Strom und sozial- bzw. politisch kritischen Texten. Während die Band noch über einen Namen nachdachte, kam die kleine – stark erkältete - Tochter von Gitarrist Phil nach Hause und erzählte, was der Kinderarzt ihr gerade verschrieben hatte. So einfach kann das manchmal sein.

Öttes Schlagzeuger Dave Groewer und sein Melodic-Metal Projekt „rebirth“ stehen für treibende und entfesselte Rhythmen, immer aber akzentuiert und melodisch. Es kommen auf Groewers Album auch gerne einmal sanfte Streicher zum Einsatz. Der ist seit seit nahezu fünf Jahrzehnten im Geschäft und kann, mit Unterstützung zweier Leadgitarren, wie ein stählerner Dampfzug durch jeden Konzertraum dröhnen. Ein Abend mit der „Ötteband“ gleicht in der Regel meist einem privaten und freundschaftlichen Treffen. Und so war es auch diesmal wieder im OkieDokie, es gab so manches herzliche Wiedersehen einiger Mitglieder der hiesigen Musikszene. Deutschsprachiger Rock sind sein Markenzeichen und wenn es darum geht, Locations in Partyhöhlen zu versetzen, hat „Ötte“ ein Patent darauf. Gitarrist Jan Ackermann zeichnet für jederzeit hochkarätige und atemberaubend schnelle Riffs verantwortlich und der Kaarster Bassmann Ralf Barabasch komplettiert seit neuestem die Band. „Das mit Ralf hat einfach gepasst“, sagt Ötte lachend, „jetzt sind wir wieder eine Rockband!“

Zu sehen demnächst – und mit 20 Auftritten eine feste Größe – bei „Kaarst Total“ und da kann man allen Beteiligten nur wünschen, das der Wettergott etwas gnädiger gestimmt ist. Der guten Laune im OkieDokie tat es jedenfalls keinen Abbruch.