Gemeinnützigen Werkstätten Neuss GmbH (GWN) Mehrzweckhalle schlägt eine Brücke zwischen Arbeit und Sport

Neuss. · Nach Verzögerungen wurde die Lager- und Sporthalle jetzt eröffnet.

Bürgermeister Reiner Breuer, Angelika Quiring-Perl und Christoph Schnitzler (v.l.) übergeben die Halle ihrer Bestimmung.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Acht Jahre ist es her, dass der Lagerbedarf der Gemeinnützigen Werkstätten Neuss GmbH (GWN) die Kapazitäten sprengte. 2015 ist die Idee einer neuen Lagerhalle mit integrierter Sporthalle entstanden. Nach Bauverzögerungen im vergangenen Jahr wurde die Mehrzweckhalle der GWN An der Hammer Brücke in Neuss nun endlich eröffnet.

„Die größte Herausforderung war es, die Stockwerke zu überwinden“, sagt Christoph Schnitzler, Geschäftsführer der GWN. So befindet sich die 1480 Quadratmeter große neue Lagerhalle auf nur einer Ebene im Erdgeschoss. Logistisch erleichterte das die Arbeit immens, denn früher musste die Ware erst in den Keller transportiert werden. „Wir haben nun ein modernes Angebot für den Logistikstandort Neuss geschaffen“, sagt Schnitzler.

Den Bau des etwa 3,4 Millionen Euro teuren Projekts hat das Architektenbüro Schmale aus Grevenbroich übernommen. Für sie sei dieses Hallenkonzept eine interessante Kombination gewesen. „Neuss hat einen weiteren sozialen Baustein erhalten“, sagt Markus Schmale, der per Videotelefonat aus Singapur zugeschaltet wurde und ein paar feierliche Worte sagte. „Das Logistikzentrum mit Sporthalle gibt es so in dieser Qualität noch nicht.“ Es sei ein reduziertes, aber sehr gutes Konzept. Bürgermeister Reiner Breuer (SPD) überlieferte Glückwünsche von Rat und Verwaltung. Er sei stolz, Mitgewerkschafter der GWN zu sein. „Die Halle ist ein guter, wichtiger und erfreulicher Schritt, um zwei Dinge zu vereinen: Die Inklusion in der Arbeitswelt und im Sport“, sagt Breuer. So legte Breuer nach dem offiziellen Teil die Schere aus der Hand und ersetzte sie durch einen Tischtennisschläger. Mit einer kleinen Partie auf dem punktelastischen Turnboden weihte er die Halle auch sportlich ein.

Gemeinnützige Werkstätten fördern Inklusion durch Sport

Neben den bereits vorhandenen drei Badmintonfeldern und einem Volleyballfeld, sind ein kleiner Kraftraum als Fitnessstudio-Alternative und eine Kletterwand geplant. Natürlich auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter ausgerichtet, sodass durch eine spezielle Seilbremse fortan auch Rollstuhlfahrer klettern können.

Thomas Gindra, Vizepräsident des GWN-Sport-Teams, erklärt, dass der gelenkschonende Boden extra für die Mitarbeiter gewählt worden sei. Denn in erster Linie ist die Turnhalle für sie da. „Sport ist seit 40 Jahren ein wichtiger Aspekt in unserer Arbeit“, bestätigt Geschäftsführer Schnitzler. Die Sportangebote sollen vor allem den Gedanken der Inklusion durch gemeinsamen Sport von Menschen mit und ohne Behinderung vorantreiben.

Daher richtet sich die Nutzung der Sporthalle nicht ausschließlich an die Mitarbeiter der GWN. Zum einen sollen die Vereine der Stadt künftig von der 710 Quadratmeter großen Sporthalle profitieren und der Neusser Hallennotstand ein Stück weit entlastet werden. Außerdem soll das Thema Inklusion mehr Aufmerksamkeit bekommen. Gindra habe bereits mit dem benachbarten Kindergarten gesprochen und Schulen angeboten, die Halle für AGs zu nutzen. „Ich möchte Inklusion in Schulen bringen und mit Leben füllen“, sagt Gindra.