Neusser bieten privatenWohnraum für Flüchtlinge
Neuss. Bei der Stadt haben sich auf einen Aufruf hin mehrere private Vermieter gemeldet, die ihre Wohnungen Flüchtlingen zur Verfügung stellen wollen. „Es sind schon mehr als zehn“, sagt Stadtsprecher Tobias Spange.
„Jetzt schauen wir uns die Wohnungen an und prüfen, ob sie für Flüchtlinge geeignet sind.“ Einzelne Zimmer seien nicht gefragt: „Wir müssen ganze Familien unterbringen.“
Ob sich die Vermietung für die Anbieter lohne, müsse jeder für sich nachrechnen. Die Mietobergrenze sei im Asylbewerberleistungsgesetz festgelegt. „Sie ist gestaffelt nach der Personen- und Quadratmeterzahl“, erklärt Spange. „Ich könnte mir vorstellen, dass es einige Vermieter aus christlicher Nächstenliebe machen.“
Die Stadt hatte zusammen mit den katholischen und evangelischen Kirchengemeinden sowie den Wohlfahrtsverbänden dazu aufgerufen, freie Wohnungen zur Verfügung zu stellen. „Neuss rechnet in den nächsten Wochen und Monaten mit deutlich mehr Zuweisungen von Asylsuchenden und Kriegsflüchtlingen“, heißt es in dem Aufruf. Nach Schätzungen geht die Stadt dieses Jahr noch von 360 neu zugewiesenen Personen aus. Nächstes Jahr könnten es 500 werden. In den städtischen Gemeinschaftsunterkünften gibt es jedoch nicht genügend Platz.
Wie lange Privatleute der Stadt eine Wohnung für Flüchtlinge zur Verfügung stellen, sei nicht vorgeschrieben. „Im Idealfall bekommen wir einen unbefristeten Mietvertrag, den die Flüchtlingsfamilie — wenn sie eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis bekommen sollte — übernehmen kann“, sagt Tobias Spange. sug