Nievenheimer feiern fröhlich ihr Schützenfest
Besondere Auszeichnungen gab es für Detlef Spitzenberg und Reinhard Skusa.
Nievenheim. Fröhlich und friedlich feiern die Nievenheimer und Ückerather ihr Schützenfest, in dessen Mittelpunkt das charmante und sympathische Königspaar Christian II. Rath und Sabrina Clemens steht. Beim Festkommers gestern erhielt Detlef Spitzenberg, der seit 50 Jahren Schütze ist, bei seinem letzten Fest als Brudermeister von Bürgermeister Erik Lierenfeld die Silberne Ehrennadel der Stadt.
Schon im Alter von elf Jahren ist Spitzenberg in die Nievenheimer Bruderschaft eingetreten, jetzt ist er Mitglied im Königszug, dem Hubertuszug „Wo blievste su lang“. Mit seiner Frau Karin bildete er 1978 das erste Hubertus-Königspaar. 27 Jahre lang arbeitete Detlef Spitzenberg im Vorstand, seit 2006 als Brudermeister — ein Amt, das er im September abgibt.
Lierenfeld betonte, dass Ausruhen für Spitzenberg Stillstand bedeute: „So fällt ihm immer noch etwas ein“, geht er auf anerkennende Äußerungen von Vorstandskollegen ein: Seien es 21 Fahnenstangen oder Zuschauertribünen für die Älteren oder Probleme der Jugend, für die er immer ein offenes Ohr habe. „Wenn man seine Hilfe braucht, bekommt man sie auch“, sagte Lierenfeld und betonte: „Lieber Detlef, ich glaube, ein schöneres Kompliment kann es gar nicht geben.“ Spitzenberg habe „in vielen schwierigen Situationen Verantwortung für den Verein getragen, die Bruderschaft kräftig vorangebracht“, so Lierenfeld unter langanhaltendem Applaus für Spitzenberg.
„Dass ich mal eine Nadel aus Dormagen bekomme und sie auch gern annehme“, ging der überraschte und erfreute Spitzenberg darauf ein, dass er am liebsten „Seitenhiebe“ nach Dormagen verteile.
Bereits am Freitag hatte Lierenfeld, der allen Schützen, Nievenheimern und Ückerathern dafür dankte, dass sie das Brauchtum leben und „jeden so nehmen, wie er ist“, Ehrenmitglied und Oberst a.D. Reinhard Skusa mit der Goldenen Stadtmünze ausgezeichnet: „Er hat über Jahrzehnte die Bruderschaft als Oberst geführt und dabei jeden Schützenbruder ohne Ansehen der Person oder des gesellschaftlichen Ranges als normalen Kameraden behandelt“, würdigte der Bürgermeister den Oberst von 1997 bis 2013. Skusa forderte Lierenfeld lachend auf: „Jetzt gib mir die Münze auch.“ Er dankte launig für die Auszeichnung: „Mit lockeren Sprüchen bin ich immer gut durchs Leben gekommen, auch bei meiner Frau Cilly.“
Nach der bewegenden und sehr gut besuchten Eröffnungsandacht am Samstag in St. Pankratius stand abends mit der Gefallenenehrung und dem Großen Zapfenstreich auf dem Salvatorplatz ein weiterer Höhepunkt des Festes an, bevor Oberst Wolfgang van Bömmel-Wegmann das mit 860 Schützen größte Regiment im Stadtgebiet beim Fackelzug mit drei Großfackeln und gestern bei Frühparade und Festzug sicher durch die Nievenheimer und Ückerather Straßen leitete. In der Festmesse erinnerte Pfarrer Klaus Koltermann daran, dass sich die Schützen in der Nachfolge Jesu für andere einsetzen, die keine Lobby haben. Das unterstrich auch Spitzenberg, der souverän und emotional durchs Ehrungs-Programm führte: „Wir wollen unsere christlichen Werte verteidigen, indem wir auf Tradition und Zukunft setzen: Wir leben Gemeinschaft und stehen füreinander ein.“