Per Liveschaltung in die Ratssitzung
Stadt prüft, ob es Übertragungen aus dem Ratssaal via Internet geben soll.
Neuss. „Wir schalten live in den Ratssaal. Das Wort hat Bürgermeister Herbert Napp. . .“ So wird es zwar letztlich nicht laufen, aber dennoch können sich die Neusser möglicherweise bald per Video in die Ratssitzung einschalten. Die Stadtverwaltung prüft zurzeit die Möglichkeiten einer Liveübertragung aus dem Rathaus.
Per Internetstream können sich die Bürger dann von Zuhause aus anschauen, wie die Politiker diskutieren und mehr oder weniger richtungsweisende Entscheidungen fällen.
Ein Kamerateam, das einzelne Bilder von den Rednern macht, oder einen Kommentator wird es aber nicht geben. „Das wäre zu teuer“, sagt Stadtsprecher Michael Kloppenburg. Stattdessen könnte eine internetfähige Kamera im Ratssaal angebracht werden, die das Geschehen aus der Vogelperspektive oder per Fischaugenlinse aufnimmt.
Die Idee geht auf einen Antrag der SPD zurück, die die Transparenz bei politischen Entscheidungsprozessen verbessern will. Ziel ist es, auch solchen Bürgern, die es nicht in den Ratssaal schaffen, die Teilnahme an den Sitzungen zu ermöglichen. Der Hauptausschuss hat das Thema in seiner jüngsten Sitzung dem Ältestenrat übertragen.
Welche technischen und finanziellen Voraussetzungen nötig sind, darüber beraten zurzeit Experten. Dabei geht es nicht nur um den Anschluss im Saal, sondern auch um die Miete eines leistungsstarken Servers, über den der Internetstream abgespielt werden kann. Gespeichert werden sollen die Übertragungen definitiv nicht. Fest steht auch, dass die Politiker vor jeder Sitzung genehmigen müssen, dass sie aufgenommen werden.
Laut Kloppenburg machen sich in den kommenden Tagen Mitarbeiter der Verwaltung — aus Gebäudemanagement, Stadtvertretung und Presseamt — auf den Weg nach Bonn. Dort habe die Stadtverwaltung eine kostengünstige Lösung für die Übertragung gefunden. Auch in Düsseldorf können die Bürger testweise im kommenden halben Jahr die Politik über den Bildschirm verfolgen.
In Neuss könnte die Entscheidung über eine Liveübertragung in der nächsten Ratssitzung am Freitag, 22. Februar, fallen. Der Ältestenrat will die Politik vor der Sitzung über die Ergebnisse seiner Untersuchungen informieren.