Europäische Quilt-Triennale: Bunte Mosaiken aus Stoff
42 Textilarbeiten aus 14 Ländern sind ab Sonntag im Kreismuseum in der fünften Europäischen Quilt-Triennale zu sehen.
Rhein-Kreis Neuss. Am Sonntag beginnt im Kreismuseum die fünfte Ausstellung der Europäischen Quilt Triennale. Bis zum 7. April sind in Zons 42 ausgewählte textile Arbeiten aus 14 europäischen Ländern zu sehen. „Die Tradition des Quiltens ist uralt, sie entstand aus einer Materialnot“, erklärt Museumsleiterin Angelika Riemann.
Quilten ist als traditionelle Nähkunst der amerikanischen Siedler bekannt geworden. Für diese Kunst braucht man Stoff, Nadel, Faden und viel Zeit. Was früher vor allem als Bettdecke oder Wandbehang in häuslicher Handarbeit entstand, wurde in den vergangenen 40 Jahren weltweit von zahlreichen bildenden Künstlern weiterentwickelt. Die aktuelle Ausstellung zeigt eine Auswahl an zeitgenössischen europäischen Quilts.
Vielen Kunstwerken sieht man die kreativen Designideen und die Liebe zum Detail förmlich an. Eine siebenköpfige internationale Jury sichtete Ende vergangenen Jahres 211 eingereichte Werke von 169 Künstlern aus 22 Ländern und stellte die Ausstellung zusammen.
Außerdem vergab die Jury drei Preise. Die deutsche Künstlerin Rosa Dames erhielt für ihre Arbeit „Wie ein Faden fällt“ den von einer Modefirma gestifteten Doris-Winter-Gedächtnis-Preis. Die Finnin Marita Lappalainen durfte den Preis für Innovation für ihre Arbeit „Soundscape“ mit nach Hause nehmen, und die Schweizerin Sarah Schulz wurde für ihr Kunstwerk „Dressur“ mit dem neu ins Leben gerufenen Preis der besten Nachwuchsquilterin geehrt. Alle drei Arbeiten sind auch in der Zonser Ausstellung zu sehen.
Wichtig war den Jurorinnen die individuelle Stärke der Arbeiten. Die britische Wissenschaftlerin Susan B. Marks: „Wir hielten Ausschau nach Werken, die uns durch ihre Eigenständigkeit überzeugten und die geläufigen Erwartungen übertrafen.“
Tatsächlich gleicht keine Arbeit der anderen, viele tragen sehr persönliche Botschaften, wie der Quilt der Essenerin Gabi Mett „Zeitgleich“ zeigt. Sie verarbeitete Zeitungsseiten und Tagebuchseiten und fügte diese zu einem zweiseitigen Quilt zusammen.
Der einzige männliche Quilt- Künstler in der Zonser Ausstellung ist übrigens der Engländer James Fox, der seine Teilnahme mit einem sehr aufwändig gearbeiteten Quilt sicherte.
Der Besucher kann eine große Vielfalt entdecken. Eine Anregung dazu finden Familien durch eine parallel zur Ausstellung initiierte „Kinderrallye“ mit dem passenden Namen „Rätselhafter Rundgang mit Felix Faden“.
“ Geöffnet ist die Quilt-Triennale dienstags bis freitags von 14-18 Uhr, samstags, sonntags und an Feiertagen von 11-18 Uhr.