Regionalexpress: Zugfahrer wollen gehört werden
VCD macht gegen Nachteile für Pendler mobil.
Neuss. Für Christine Koch ist der tägliche Weg zur Arbeitsstätte in Köln mit einer 75-minütigen Bahnfahrt verbunden. Für das Dauerticket der Preisstufe 4 legt sie jeden Monat 173,90 Euro hin. Als Christine Koch von den Renovierungsarbeiten an der Kölner Hohenzollernbrücke und den damit verbundenen Einschränkungen im Bahnverkehr erfuhr, wurde sie hellhörig.
Der von ihr genutzte Regionalexpress (RE 7) soll während der Bauarbeiten nicht mehr von Krefeld über Neuss nach Köln fahren. Für Christiane Koch bedeutete das 60 Minuten zusätzliche Fahrzeit, sie müsste auf ihr Monatsticket auch noch draufzahlen. Nun unterstützt sie eine Unterschriftenaktion des VCD (Verkehrsclub Deutschland). „Ich habe vor Weihnachten angefangen und bisher 150 Unterschriften zusammenbekommen“, so die Pendlerin. VCD-Sprecher Roland Schüler betont, Ziel sei es, die Bahn zu Gesprächen zu bewegen. Dass die Brücke saniert werden muss, ist auch den Pendler-Aktivisten klar. Es müsse aber schnell geklärt werden, welche Alternativen von der Bahn angeboten werden.
„Die Pendler haben viele kreative Hinweise gegeben“, berichtet Christiane Koch. So wurde vorgeschlagen, die S 11 öfter fahren zu lassen, damit die Fahrzeit nicht durch Wartezeiten unnötig verlängert werde. Auch könnte der Geltungsbereich schon gekaufter Tickets ausgeweitet werden.
Die nach ihren Worten passive Haltung der Bahnverantwortlichen macht den VCD und die Pendler richtig sauer. „Wir wollen, dass man mit uns redet“, fordert Hans Jörgens, Vorstandssprecher des Neusser VCD. Ob die Unterschriften noch eine Auswirkung auf die Pläne der Bahn für die Linie RE 7 haben kann, sei unklar. Als Druckmittel für künftige Fälle sei sie jedoch sehr gut geeignet, meint Jörgens.