Schulen im Rhein-Kreis Neuss Eltern wünschen sich mehr Online-Angebote
Rhein-Kreis · Unterricht fällt wegen des Sturms am Donnerstag aus. Eltern befürworten Online-Angebote als Ersatz.
Spätestens ab den Mittagsstunden ging am Mittwoch unter Eltern das große Trommeln in den WhatsApp-Gruppen los. Kurz zuvor hatte Landesschulministerin Yvonne Gebauer (FDP) mitgeteilt, dass der Unterricht an allen Schulen in NRW am Donnerstag wegen der Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes ausfällt. Dirk Jansen, Vorsitzender des Stadtelternrats, erklärt, dass kurz darauf in den WhatsApp-Gruppen bereits Diskussionen unter Eltern entbrannt waren. Dabei ging es aber gar nicht so sehr um die Maßnahme der Ministerin, die mit Blick auf das Sturmtief schließlich Gefahren und Verletzungen auf dem Schulweg ausschließen will. „In den WhatsApp-Gruppen ging es auch darum, dass manche Schulen online etwas anbieten und den Schülern Aufgaben geben und andere nicht“, sagt Jansen.
Das zeigt auch, dass die Digitalisierung und Online-Angebote an den Schulen äußerst unterschiedlich ausgestaltet sind. „Darüber hinaus wurde unter Eltern aber auch die Frage gestellt, ob die Schulen überhaupt Online-Angebote machen dürfen, schließlich wurde vom Schulministerium Unterrichtsausfall angeordnet“, sagt Jansen. Der Tenor unter Eltern sei aber ganz klar, dass jedes Online-Angebot, das den Stundenausfall zu kompensieren versuche, begrüßt werde. Schließlich sei aufgrund der Corona-Pandemie schon genug Unterricht ausgefallen. „Man sieht auch, dass seitens des Landes bei der Schuldigitalisierung einfach vieles verschlafen wurde. Sonst könnte man bei solchen Gefahren-Lagen wie jetzt dem Sturm gezielt auf digitalen Unterricht ausweichen und hätte einen Plan B in der Schublade“, meint Jansen. „Besonders an Grundschulen wurde da aber leider viel zu wenig getan. Das spürt man in solchen Lagen.“
Das NRW-Schulministerium hat den landesweiten Unterrichtsausfall für Donnerstag, 17. Februar, auf Grundlage des Erlasses „Regelungen zum Unterrichtsausfall und anderen schulischen Maßnahmen bei Unwettern und anderen extremen Wetterereignissen“ angeordnet. „Das nahende Unwetterereignis ist eine ernste Gefahr insbesondere für den Schulweg für die Schülerinnen und Schüler“, erklärte Ministerin Gebauer. Daher werde in den nordrhein-westfälischen Schulen am Donnerstag kein Unterricht stattfinden. „Die Schulen sind grundsätzlich geschlossen.“
Für Schüler, die die Mitteilung über den Unterrichtsausfall nicht mehr rechtzeitig erreicht hat und die deshalb im Schulgebäude eintreffen, wird eine angemessene Beaufsichtigung durch die Schulen gewährleistet. Lehrkräfte treten hierzu am Donnerstag unabhängig von der Entscheidung über den Unterrichtsausfall ihren Dienst an, soweit es die Witterungsverhältnisse zulassen.