CDU Neuss fordert Antworten „Das Desaster auf der Sebastianusstraße muss aufgeklärt werden“
Neuss · Was als künstlerisches Projekt geplant war, sorgt nun für heftige Kritik: Die CDU erhebt Vorwürfe.
Die Karnevalssession hat begonnen und mit ihr auch die Zeit der Büttenreden, bei der so manche politische Entscheidung durch den Kakao gezogen wird. Und mit Blick auf die Diskussionen um die Bemalung der Sebastianusstraße hat Axel Stucke, verkehrspolitischer Sprecher der CDU, schon so eine Vorahnung, was das diesjährige Top-Thema sein könnte: „Man könnte lachen, wenn dafür nicht unter Umgehung der demokratischen Gremien 35 000 Euro aus dem Fenster geworfen und leichtfertig mit der Verkehrssicherheit umgegangen worden wäre“, so Stucke.
Unter anderem sieht sie in der Bemalung ein Sicherheitsrisiko für eine ganze Reihe von Verkehrsteilnehmern: Durch die weiße Farbe sei der Untergrund bei Nässe so rutschig, dass besonders Radfahrer gefährdet seien. Doch auch bei Sonnenschein kommt es zu Problemen. Bei tief stehender Sonne verursache die weiße Bemalung eine starke Blendung. Gleichzeitig sorge die Farbwahl für Verwirrungen, da Weiß grundsätzlich für Markierungen auf der Straße vorgesehen sei. „Die Stadt muss erläutern, warum diese Farbe gewählt wurde und inwiefern sie hinsichtlich der Verkehrssicherheit geprüft und genehmigt worden ist“, fordert die CDU.
Und damit nicht genug. Auch die Qualität der langhaltenden Spezialfarbe und die Ausführung der Arbeiten lassen Zweifel innerhalb der Fraktion aufkommen. „Die weiße Farbe weist unregelmäßige Verfärbungen auf, der Auftrag ist stellenweise ungleichmäßig und die Oberflächenstruktur wirkt uneinheitlich“, heißt es in einer Mitteilung.
Die CDU fordert Antworten – und eine umfassende Aufklärung durch den Bürgermeister. In einem Antrag für die nächste Sitzung des Haupt- und Sicherheitsausschusses am Mittwoch, 20. November, verlangt sie von der Verwaltung, die Kosten, Entscheidungsprozesse und die Ausführung des Projekts darzulegen. „Das Desaster auf der Sebastianusstraße muss lückenlos aufgeklärt werden – im Interesse der Bürgerinnen und Bürger und zur Vermeidung ähnlicher Fehlentscheidungen in Zukunft“, heißt es seitens der CDU.