Freizeit in Neuss Stadtwerke: Sparen als Zeichen der Solidarität
Neuss · Energiesparmaßnahmen werden in sozialen Netzwerken kritisch kommentiert.
(goe) Es gibt natürlich in den sozialen Netzwerken wie Facebook auch viele „Daumen hoch“-Likes als Reaktion auf die Ende der vergangenen Woche weiter eingeführten Energiesparmaßnahmen der Neusser Stadtwerke – doch daneben machen auch viele Nutzer ihrem Ärger und ihrem Unverständnis Luft. So sind seit Montag bis auf Weiteres die Textilsaunen in den Schwimmbädern geschlossen, sind Nackenstrahler und Strömungskanals ausgeschaltet, und wird der Rutschenturm im Nordbad ab 8. August erst einmal geschlossen. Im Wellneuss können Kunden seit Montag die Kräuter- und Erdsauna nicht mehr nutzen.
„Das ist zu viel; keine Sauna, keine Rutsche, keine Spielattraktionen; schafft das Schwimmbad doch dann ganz ab!“ lautet zum Beispiel ein Kommentar oder kurz „Der Anfang vom Ende“ oder „Die Stadt Neuss, ungepflegt, verkommen und runter gekommen. Jetzt werden diese Leistungen auch noch heruntergefahren, ich werde den Eindruck nicht los, Leute bleibt zu Hause, zahlt die Steuern und Abgaben, aber eine schönes Umfeld ist nicht gewünscht!“ Und ein Nutzer meint: „Dann sollte aber auch etwas am Eintrittspreis reduziert werden, da nicht alles genutzt werden kann.“
Stadtwerkesprecher Jürgen Scheer betont, dass von den neun Saunen weiterhin sieben in Betrieb seien. „Die Publikumslieblinge können genutzt werden“, sagt er. Außerdem würde „nur“ im Nordbad der Rutschenturm vorübergehend geschlossen, und das erst ab dem 8. August, „damit die Kinder ihn in den Schulferien noch nutzen können.“ Und was die Textilsaunen in den Bädern angehe, seien nach deren Inbetriebnahme die Eintrittspreise nicht erhöht worden. „Demzufolge gibt es auch jetzt nichts zu reduzieren“, so Scheer. Und er stellt klar, dass bei den Entscheidungen nie zur Diskussion gestanden hätte, die Wasserflächen zu reduzieren. „Angebote im Gesundheitsbereich, Schwimmkurse und Vereinssport können weiterhin uneingeschränkt stattfinden.“ Stadtwerke-Geschäftsführer Stephan Lommetz hatte zu den Maßnahmen erklärt, dass Energiesparen aktuell eine Frage der Solidarität sei.