Starthilfe für Unternehmer: 17. Gründertag
Beim 17. Gründertag gab es zahlreiche Infos für Selbstständige in spe.
Neuss. Bei der Frage von Moderatorin Marion Cürlis musste Lars Kretschmer ein wenig schmunzeln. Nein, schnell sei es nicht gegangen mit der Gründung seines Unternehmens. Vor gut sieben Jahren kam er während eines Dubai-Trips auf die Idee, das System des Waschens mit Trockeneis nach Deutschland zu holen. Bis es soweit war und er seine eigene Firma Terlatec gründete, sollte es aber fünf Jahre dauern.
Geduld ist also gefragt, wenn Jungunternehmer sich selbstständig machen wollen — Geduld, Information und gute Beratung. Zumindest letzteres bekamen die Besucher am Freitag beim 17. Gründertag des Rhein-Kreises Neuss, der Stadt Neuss sowie der Industrie- und Handelskammer mit auf den Weg.
Zahlreiche Unternehmen und Einrichtungen hatten 35 Stände im Neusser Zeughaus aufgebaut. Gründer in spe konnten sich bei Banken und Finanzierern, Steuerberatern, Wirtschaftsförderungs- und Finanzämtern sowie Initiativen wie „Alt hilft jung“, bei der erfahrene Selbstständige wertvolle Tipps weitergeben, informieren.
Bei der Gesprächsrunde „Aus der Praxis für die Praxis“ standen neben Kretschmer noch Henny Ribbink (Firma Ripac) und Marcel Planitzer (Café Koffi) dazu bereit, einen Einblick in den Alltag von Neuunternehmern zu geben. „Als ich auf Seite 25 meines Businessplans ankam, habe ich mich an eine Unternehmensberatung gewandt. Da wusste ich nicht mehr weiter“, gab Kretschmer zu. Allerdings habe ihm die längere Vorbereitungszeit dabei geholfen, Stolperfallen zu umgehen.
Solche Fallen ergeben sich oft in der Buchführung, wie Susanne Lüpertz vom Berater-Team dbt weiß. Um einen guten Start in die Selbstständigkeit zu haben, hat sich Inga Fischer von der Buchführungsexpertin Hilfe geholt. Die 32-jährige Architektin hat vor, nach Ablauf der Elternzeit ein Büro mit einer Kollegin zu eröffnen. Ihr Fokus soll auf barrierefreiem Wohnen liegen. Der Gründertag kam Inga Fischer gerade recht. „Ich will mich nach einem Webdesigner umschauen. Uns fehlt noch eine Internetseite, und ich habe bisher noch keine Preisvorstellung“, sagt sie über ihre nächste Station im Zeughaus.
Alle, die weitere Anregungen brauchten, konnten zudem bei sechs Workshops im persönlicheren Rahmen im Obergeschoss mitmachen.