Teenager entwickeln Kaarst-App

Die programmierte Schnitzeljagd ist bald im Internet verfügbar.

Foto: Anja Tinter

Kaarst. Um zehn Uhr ging es für die elf Teilnehmer zwischen elf und vierzehn Jahren und die beiden Betreuer los. In zwei Gruppen wurden alle Sehenswürdigkeiten rund um Kaarst abgefahren, selbstverständlich auf dem Fahrrad. Sandra Reimann, die stellvertretende Leiterin des JC, fuhr mit ihrer Gruppe Büttgen, Driesch und Vorst ab, Sandra Neumann vom Haus Regenbogen erkundete mit den anderen Teenies Kaarst und Holzbüttgen. „Wir haben uns gefragt, was sowohl für Ur-Kaarster, als auch für Zugezogene kulturell interessant sein könnte“, sagt Sandra Reimann. „Dann sind wir losgefahren, haben die Stationen abgeklappert und uns zu jeder einzelnen eine kleine Aufgabe ausgedacht.“ Die Aufgaben reichen von Fragen wie „Wie viele Tiere vor dem Hofladen Coenen können sich nicht bewegen?“ bis zu der Aufforderung „Geht eine Runde auf dem Spielplatz toben!“ — das einzige Kriterium war, dass sie jederzeit und ohne große Schwierigkeiten lösbar sein sollen.

Die Idee haben die beiden Betreuerinnen selber entwickelt: „Wir haben überlegt, was zum Thema Kulturrucksack passt, denn darunter läuft die Aktion ja“, berichten sie. „Zudem musste es ja auch in den Rahmen des Kaarster Sommers passen.“ Die Idee hinter dem Kaarster Sommer ist es, den Kindern und Jugendlichen einzelne Highlights anzubieten. „Viele wollen sich nicht mehr für eine längere Zeitspanne auf etwas einlassen“, weiß Sandra Reimann. „Deswegen wollen wir Tagesaktionen anbieten, aus denen die sich dann welche raussuchen können. Alles soll möglichst hier in der Umgebung und bei gutem Wetter mit dem Fahrrad erreichbar sein.“ So kam die Idee der modernen Schnitzeljagd — die ja momentan auch mit Pokemon boomt, warum also nicht mit Sehenswürdigkeiten?

Bei den Jugendlichen kam die Aktion auf jeden Fall super an: „Es war mal was anderes“, waren Sophie und Sarah sich einig. „Es war cool, in der Gruppe draußen was Kreatives zu machen. In den Ferien sitzt man sonst ja schon oft zu Hause rum.“ Jamie fügt hinzu: „Man hat auch ziemlich viel über seine Umgebung gelernt, das Meiste wussten wir vorher auch nicht.“ „Aber wir haben alle Infos selber gesammelt“, erzählt Lilli stolz. „Das hat echt Spaß gemacht.“ Auch eine Belohnung blieb natürlich nicht aus: „Das Beste war, dass wir ein Eis bekommen haben“, grinst Leah. Insgesamt haben die Kinder knapp 30 Stationen erarbeitet, manche waren geplant, andere ergaben sich spontan, wie zum Beispiel das Holzbüttger Haus. Die Fragen wurden anschließend im Computerraum des Jugendcentrums direkt mit der Schnitzeljagd-App Actionbound eingegeben und mit den Koordinaten der einzelnen Sehenswürdigkeiten verknüpft. So entsteht eine digitale Stadtrallye für Familien oder auch einfach interessierte Kaarster. Start- und Zielpunkt ist jeweils das JC, Zeit sollte man ordentlich einplanen. „Wir waren mit unseren Gruppen jeweils drei Stunden mit den Rädern unterwegs“, erzählt Neumann. Die Tour soll schon bald online für alle zugänglich sein: „Wir versuchen unsere KulTour App schnellstmöglich fertigzustellen“, so Sandra Reimann. „Der Download oder zumindest ein Link dazu wird dann auf unserer Seite zu finden sein.“