Trendsport: Bogwa - Schweißtreibend für jedes Alter
TG Neuss bietet Bogwa-Kurs an. Die Bewegungsabläufe orientieren sich an Buchstaben.
Neuss. Zwei kleine Sprünge, zwei Schritte und ein Kick nach vorne — der Bokwa-Grundschritt „1 und 1“ ist einfach. Doch wenn man ihn mit „Superman“, „Schlange“ oder „Criss Cross“ kombiniert, wird aus der neuen Trendsportart schnell ein schweißtreibendes Herz-Kreislauf-Training. Seit einem Jahr bietet die TG Neuss Bokwa-Kurse an. Melani Mota Tavaris trainiert einen Sommerkurs.
An der Spiegelwand im Gymnastikraum an der Schorlemerstraße hängen verschiedene Buchstaben und Symbole. Jedes Zeichen steht für einen Schritt, der mit dem Grundschritt kombiniert wird. „Ihr seid heute super drauf. Jetzt das L“, ruft die 30-jährige Trainerin und zeigt mit ihren Fingern den nächsten Schritt an. Beim „L“ wird der Grundschritt mit einem Schritt zur Seite ergänzt.
„Das ist toll beim Bokwa: Alle können mitmachen, weil es keine feste Choreographie gibt“, erklärt Mota Tavaris. Der jeweilige Trainer passt den Schwierigkeitsgrad den Fähigkeiten der Teilnehmer an. Und spätestens beim Grundschritt sind wieder alle dabei. „Bokwa eignet sich für alle Altersklassen. In einem meiner Kurse ist eine 70-Jährige, die macht ohne Probleme mit“, berichtet Mota Tavaris begeistert.
Auch die Neulinge an der Schorlemerstraße können nach wenigen Minuten die ersten Schritte kombinieren. „Und vergesst nicht zu trinken. Aber immer schön in Bewegung bleiben“, mahnt die Trainerin.
Außerhalb der Ferien belegen 15 bis 20 Teilnehmer einen Kurs. Heute sind es nur vier. Die Düsseldorferin Sandra Hemsing ist zum zweiten Mal dabei. „Normalerweise mache ich hier Zumba-Kurse, aber das ging terminlich nicht mehr. Jetzt im Sommer probiere ich mal Bokwa“, erklärt die 33-Jährige. „Ich mag diese Bewegungen sehr gerne. In der Gemeinschaft gibt man nicht so schnell auf“, sagt sie keuchend und lacht.
Aus den Boxen dröhnt schnelle Popmusik. Durch die einfachen Schritte kann man aber auch zu Hip-Hop-, Rock- oder Schlagermusik Bokwa tanzen.
Melani Mota Tavaris motiviert ihre Teilnehmer. „Nur noch ein bisschen, dann habt ihr die perfekte Strandfigur! Jetzt die Schlange“, ruft die Trainerin in der bunten Leggins, formt mit ihren Armen zwei Kreise und springt auf das rechte Bein. Der Sprung wird von einem lauten Schrei begleitet — auch das gehört zum Bokwa. „Die Schreie ziehen mit“, erklärt Mota Tavaris.
Auf der Fitnessmesse Fibo wurde Bokwa vor zwei Jahren als Trendsportart vorgestellt. Die 30-Jährige hat seit einem Jahr ihren Trainerschein.
Nach einer Stunde wird die Musik langsamer und die Teilnehmer dehnen sich. Bis zu 1200 Kalorien kann man in einer Trainingseinheit verbrennen. „Heute waren es etwa 600 Kalorien. Bei der Hitze geht einfach nicht mehr. Ihr habt super mitgemacht“, lobt Mota Tavaris und die Sportler klatschen.
„Ich schwitze, ich bin ausgepowert, die Musik ist toll — Bokwa macht einfach Spaß“, resümiert die Neusserin Carmen Masuri und greift glücklich zu ihrem Handtuch.