Veränderung im Rathaus: Das Bürgeramt wird umgebaut
Besucher müssen sich für ein halbes Jahr umgewöhnen. So lange befindet sich die Anlaufstelle in anderen Räumen.
Neuss. Die Mitarbeiter des Bürgeramtes werden am kommenden Freitag für ein halbes Jahr Abschied nehmen von ihrem Arbeitsplatz. Denn mit dem Ende der Öffnungszeiten um 12.30 Uhr beginnt der Umzug in provisorische Räume. Dieser wird nicht nur den Freitag, sondern auch den Samstag in Anspruch nehmen. Das Standesamt bleibt am Wochenende ebenfalls geschlossen.
Für die Dauer des Umbaus des Bürgeramtes im Rathaus, der nach Angaben der Stadt voraussichtlich Ende März kommenden Jahres abgeschlossen sein wird, werden alle Sitzungsräume in Eingang drei — gegenüber dem eigentlichen Bürgerbüro — umgewandelt. Die Infotheke befindet sich dann im Kohlschein-Zimmer, der Wartebereich im Clarenbach-Zimmer, und im Weitz-Zimmer werden Bearbeitungen vorgenommen. Doch bis dort die Mitarbeiter anfangen können, ist noch viel zu erledigen. Computer anschließen, Kartons auspacken und die Installation des Aufrufsystems sind unter anderem Aufgaben, die auf der To-do-Liste stehen. „Die Räume sind etwas kleiner. Aber das muss irgendwie funktionieren“, sagt Stadtsprecher Peter Fischer.
Ein Problem, das zwar nicht direkt den Bürger betrifft, bei der Stadt jedoch viel planerisches Vermögen erforderlich machte: Weil die Besprechungsräume in Eingang drei nun anderweitig genutzt werden, müssen unter anderem Fraktions- und Ausschusssitzungen künftig woanders stattfinden. „Es war mit viel Aufwand verbunden, das alles über mehrere Monate umzustrukturieren“, sagt Fischer. Ein Chaos erwartet er ob der räumlichen Übergangslösung aber nicht. „Die Bürger werden am Anfang vielleicht etwas suchen müssen, aber das wird sich einspielen.“ Beeinträchtigungen der angebotenen Leistungen werde es nicht geben.
Was aber wird in diesen knapp sechs Monaten eigentlich alles gemacht? Ein Herzstück der Umbaumaßnahme ist die Trennung von Warte- und Arbeitsbereich im Bürgerbüro. Ziel ist es, ein ruhigeres Arbeitsumfeld zu schaffen. „Gerade für die Mitarbeiter war es bislang extrem schwierig, länger konzentriert zu arbeiten. Auch durch den hohen Lärmpegel“, sagt Fischer.
Der Warteraum soll Sitzgelegenheiten für 53 Personen plus 17 weitere im Außenbereich bieten. Im Kernbürgeramt sind 14 Arbeitsplätze vorgesehen. Die komplette Struktur wurde überdacht und neu geplant.
Auch personell soll sich einiges tun. So würden die offenen Stellen im Bürgeramt nach Angaben von Peter Fischer bald neu besetzt.
Der zuständige Dezernent Ralf Hörsken hatte bereits Mitte vergangenen Jahres Veränderungen angekündigt und erklärt, dass es bereits fertige Pläne für einen Umbau gebe. Das Vorhaben, die Wartezone aus dem Bürgeramt herauszunehmen, um das Personenaufkommen — viele Bürger kämen in Begleitung ihrer Familie — zu reduzieren und im Amt nur noch die jeweiligen Bearbeitungen vorzunehmen, war damals schon Teil der Planung. Eine Wartezeit-App, wie sie der Beigeordnete vorschlug, ist aber noch nicht Teil des neuen Konzeptes. „Daran wird jedoch gearbeitet“, sagt Stadtsprecher Peter Fischer.