Erste CDU-Bürgerversammlung für Kaarst-West Was den Kaarstern unter den Nägeln brennt

Kaarst · Die Kaarster CDU hat am Montag mit ihren Bürgerversammlungen begonnen. Zuerst ging es um Themen im Kaarster Westen: Grundwasser, Stand des Ausbaus der Katholischen Grundschule und Innenstadt-Entwicklung. Da wurde Kritik an den Plänen laut.

Viele interessierte Bürger ließen sich von den CDU-Ratskandidaten über aktuelle Themen informieren.

Foto: Wolfgang Walter

Die erste von sechs CDU-Bürgerversammlungen in der Gaststätte „Kaarstro“ am Montagabend bot Bürgern die Chance, ihre Meinung zu verschiedenen Themen in vier Kaarster Wahlkreisen kund zu tun. Die CDU hatte die Gelegenheit, neben den bekannten Ratsmitgliedern Karin Orlich und Hermann-Josef Sülzenfuß auch die zwei Kandidaten vorzustellen, die zum ersten Mal ein Ratsmandat anstreben: Stefan Hügen und Bernd Espeter.

Es sollte kein Platz frei bleiben, die Bürgerinnen und Bürger waren zwischen zwölf und 95 Jahre alt. Lars Christoph, der die Bürgerversammlungen als Mitglied des Arbeitskreises Stadtentwicklung organisiert, erklärte, dass die CDU nicht nur vor Wahlen für die Bürger da sei. Karin Orlich berichtete über den Stand der Erweiterung der Katholischen Grundschule: „Das zweigeschossige, barrierefreie Gebäude bietet auf rund 3000 Quadratmetern Platz für vier Klassenräume, für Nebenräume und 14 Gruppenräume sowie für eine Mensa für bis zu 350 Schülerinnen und Schüler.“ Die sei erforderlich, um den ab 2026/2027 bestehenden Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung Rechnung zu tragen. „Der Erweiterungsbau ist modular aufgebaut, wie ein Fertighaus“, erklärte Orlich. Ende Juli soll mit den Bauarbeiten begonnen werden. Man geht derzeit von Kosten in Höhe von 12,9 Millionen Euro aus.

Bernd Espeter ging schwerpunktmäßig auf das Thema Grundwasser ein. Er appellierte an die Betroffenen, sich bis zum 31. März bei der Stadt zu melden. Dort wird ein Kataster erstellt. „326 Meldungen liegen bereits vor, aber nur etwa 100 Bürgerinnen und Bürger sind betroffen“, sagte Espeter. Eine Patentlösung gebe es nicht. Pumpen könnten die Grundwasserstände nur in einem überschaubaren Rahmen senken.

Hermann-Josef Sülzenfuß sprach über die geplante Neugestaltung der Stadtmitte. Im Mittelpunkt der anschließenden Diskussion stand das Thema Parkplätze: Vor dem Maubiscenter sollen sie wegfallen, dafür soll künftig geparkt werden, wo derzeit das Haus der Senioren steht. Das stieß auf Skepsis und Kritik: „Sie müssen damit rechnen, dass die Leute ihre bestehenden Parkplätze nicht aufgeben wollen“, sagte der Vorsitzende des Seniorenbeirats, Jürgen Garbang.

Stefan Hügen weiß, dass in seinem Wahlbezirk die Verkehrssituation verbesserungsbedürftig ist. Den Gedanken wurde freier Lauf gelassen: Soll der Bus nicht mehr über die Karlsforster Straße fahren? Macht es Sinn, zumindest einen Teil des Neubaugebiets Astrid-Lindgren-Straße an den Jungfernweg anzuschließen? Könnten Verbindungsstraßen im Bereich Karlsforster Straße Einbahnstraßen werden? Übereinstimmung herrschte nur in einem Punkt: „Es ist unzumutbar, was auf der Karlsforster Straße los ist.“ Kritisiert wurde unter anderem die fast endlos scheinende Rotphase der Ampel an der Gustav-Heinemann-Straße für Rechtsabbieger Richtung Schiefbahn, wenn die Schranken zu sind. Die Bürger erfuhren, dass hier keine Änderungen möglich sind. „Da geht ihr nicht ran“, laute die Botschaft des Bundeseisenbahnamtes.

Landwirt Herbert Wilms beklagte sich über Menschen mit Migrationshintergrund: „Die klauen auf meinen Feldern, was das Zeug hält.“ Er fühle sich bedroht, wenn er zu später Stunde rauskommt, um die Beregnungsanlage in Gang zu setzen.