Wassersportler haben bald ein neues Zuhause

Nachdem das Zentrum im Hafen begraben wurde, sollen die Sportler auf das Case-Gelände umziehen.

Neuss. Vor nicht einmal einem Monat mussten der Neusser Ruderverein und die Kanuten der SG Holzheim alle Hoffnungen auf ein neues „Leistungszentrum Wassersport“ im Hafen begraben, jetzt ziehen sie doch auf das ehemalige Case-Gelände um, wo sie sich auch dauerhaft werden einrichten können. Denn quasi als letzte Amtshandlung in diesem Jahr gelang es Bürgermeister Herbert Napp, die Finanzierung für das Vorhaben zu sichern. Es ist eines von drei Projekten, mit denen Napp die positive Entwicklung rund um das Hafenbecken I in 2015 forcieren will.

„Wir tun alles, um das zu verwirklichen“, stellt Napp klar. Wir, das ist neben der Stadt auch die Stadthafen GmbH, die vertraglich verpflichtet ist, zum Abschluss der Pierburg-Ansiedlung auf der Hafenmole I und des damit verbundenen Baus einer neuen Fußgängerbrücke über den Erftkanal auch entlang der Westkante der Hafenmole einen Insel- und Uferpark zu gestalten.

Im Beirat der Stadthafen GmbH wird Napp argumentieren, dass an der Spitze der Hafenmole eine Fläche von 2500 Quadratmetern nicht zu gestalten wäre, wenn auf dort Ruderer und Kanuten angesiedelt würden.

So spart das städtische Tochterunternehmen „einen höheren fünfstelligen Betrag“, der in das neue „Leistungszentrum Wassersport“ umgeleitet werden soll. Ein entsprechender Vorschlag soll den Beirat der Stadthafen GmbH schon in nächster Sitzung beschäftigen.

Weil überdies nach Napps Angaben Spendenzusagen in einem hohen fünfstelligen Bereich für die Wassersportvereine vorliegen würden, sieht der Bürgermeister die Finanzierung des auf 700 000 Euro kalkulierten Vorhabens bis auf einen Punkt geklärt: den städtischen Zuschuss.

Diesen Posten, der immerhin 50 Prozent der Gesamtsumme ausmacht, soll der Finanzausschuss in seiner Januarsitzung noch irgendwie in den Etat 2015 einplanen. Denn der Trainingsbetrieb der Wassersportler, argumentiert Napp, soll für Besucher im Insel- und Uferpark und damit für eine soziale Kontrolle dort sorgen. Und auch aus Gründen der Verkehrssicherheit ist Napp für einen Umzug von der Hafenmole II: Die Kanuten würden mit ihren Booten derzeit noch die Hansastraße in einer unübersichtlichen Rechtskurve überqueren müssen.

Mit dem Umzug im Sommer 2015 und dem Anlegen des Insel- und Uferparks verbindet Napp zwei weitere Vorhaben am Hafenbecken I: Auf der Galerie der ehemaligen Kranbahn auf der Stadtseite des Hafens soll ein Lokal entstehen. Weil erste Pläne im Aufsichtsrat der Neuss-Düsseldorfer Häfen keine Mehrheit fanden, will die Stadt nun „einen zweiten Anlauf in abgespeckter Version versuchen.“

Und Napp drängt auf einen neuen Bootsanleger, damit die Passagierschiffe der „Weißen Flotte“ ab dem Sommer in Neuss festmachen können.