Wein, Wurst und Weiberkram - verschiedene Märkte locken Besucher an
Die Neusser ließen sich durch das wettertechnisch durchwachsene Wochenende die Laune nicht verderben.
Neuss. Die Osterferien endeten Sonntag mit Regen. Dennoch waren die Tische am Freithof am Abend gut besetzt. So mancher Besucher ließ den Sonntag entspannt mit einem Gläschen Riesling beim Weinfest ausklingen.
Für Winzer und Händler gab es trotz des Wetters nicht viel zu mosern: „Wir sind sehr zufrieden“, erklärte Georges Vidal, der zum vierten Mal den französischen Markt organisierte. An acht Ständen warteten Spezialitäten auf Probierfreudige. So hatte Serge Bouquie 500 Kilometer auf sich genommen, um 42 Monate alten Käse zu verkaufen. Wer keinen Käse mochte, der ließ sich eine französische Wurst vom Grill, eine Merguez mit Harissa, schmecken.
Auch Gerd Lukas und seine Lebensgefährtin Hildegard Wigbels nutzten die Gelegenheit, ein leckeres Gläschen Wein zu probieren. „Es gibt gute Weine für wenig Geld“, meinte Gerd Lukas. Auch Weinneulinge tasteten sich an die Materie heran. Alexander Hagen, bekennender Genießer und Whiskeytrinker: „Ich versuche mich hier zum ersten Mal, dem Thema Wein zu nähern“, verriet er. Sein Freund Karsten Schulz und Freundin Claudia Laue bevorzugten einen lieblichen Weißen, den sie wie Profi-Sommeliere unter die Lupe nahmen.
Der Büchermarkt am Romaneum lieferte an diesem Wochenende die geistige Nahrungsergänzung. Für Rudolf Hamel-Zitscher sind Büchermärkte ein Muss, dort findet er regelmäßig Literatur zu unterschiedlichen Themen, berichtete der Dormagener. Entsprechend schnell füllte sich sein Rucksack mit Romanen, französischen Reiseführern und Bewegungsratgebern.
„Weiberkram“, der Trödelmarkt von und für Frauen jeden Alters, zog am Sonntag ebenso viele Besucher — und nicht nur Weibsbilder — zur Rennbahn. Der Regen am Vormittag hatte die Zahl der Aussteller zwar von 480 angemeldeten Ausstellern auf 160 dezimiert, dennoch war die Stimmung gut. Themenbedingt konzentrierte sich das Angebot vornehmlich auf Klamotten und Schuhe, die es zu Schnäppchenpreisen gab. „Von gratis bis billig“, sagte Jennifer Buschmann aus Düsseldorf und grinste. Sie ging mit ihren Freundinnen nach erfolgreichen 150 Minuten mit einem Kleid, einem Oberteil und einem Bild nach Hause. Die Aussteller waren zum großen Teil Amateure, die ihren Kleiderschrank durchforstet hatten und nun überzählige Stücke an die Frau bringen wollten. Nuray Biyikli, Anna Kuchtin und Pascal Mevissen waren bereits um 7.30 Uhr aus Düsseldorf angereist. „Wir haben unseren Stand im strömenden Regen aufgebaut und dennoch schon einiges verkauft“, berichteten sie selbst ganz verblüfft.
Nach zwei Stunden hatte Zeynep Oruc aus Düren ihre Miete eingenommen, bei guter Nachfrage hatte sie sich bis zum Abend ein paar Euro dazuverdient.