Wer hilft beim Frings-Buch?
Josef-Kardinal-Frings-Gesellschaft plant ein Werk über den berühmten Neusser Kirchenmann.
Neuss. Er leitete, ganz zu Beginns seines Weges als Kirchenmann, das Neusser Waisenhauses. Als er 1978 starb, war Josef Kardinal Frings einer der mächtigsten Kirchenmänner seiner Zeit. Berühmt wurde seine Predigt zu Silvester 1946, als er den Mundraub unter gewissen Bedingungen gestattete und so unter anderem den Kohlenklau rechtfertigte — das fand als „fringsen“ sogar Eingang in den Duden. Nachhaltig war sein Wirken auf dem 2. Vatikanischen Konzil, als sein Berater Josef Ratzinger hieß.
1887 wurde Josef Frings in Neuss als Sohn eines Textilfabrikanten geboren, seine Verbindungen zur Heimatstadt, die sein Bruder Alfons nach dem Krieg als Oberbürgermeister führte, blieben immer eng. 1967 wurde er Ehrenbürger der Stadt. Die 1996 gegründete Kardinal-Frings-Gesellschaft möchte nun ein Buch über den Kirchenmann und seine Neusser Bezüge herausbringen. Gesucht werden Zeitzeugen, die den Kardinal selbst getroffen haben, gefragt sind Erinnerungen, Erzählungen, aber auch Briefe oder Fotos.
Die Federführung des Projekts hat der Journalist Friedhelm Ruf. Bei ihm (Telefon 02181/470 319) oder direkt bei der Frings-Gesellschaft (02131/369 838) können sich Zeitzeugen melden. Das Buch soll in etwa einem Jahr erscheinen. Man wolle „Geschichten retten, die sonst bald für immer verloren sind“, sagt Bernd Ramakers, Präsident der Gesellschaft. Das Werk soll über den Buchhandel vertrieben, aber auch den Neusser Schulen zur Verfügung gestellt werden. uda