WZ-Mobil am Willy-Brandt-Ring: „Ein zentrales Möbelhaus wäre schön“
Der Rat will das Möbelhaus am Willy-Brandt-Ring. Doch wie sieht es bei den Bürgern aus? Die WZ hat nachgefragt.
Neuss. Während im Rathaus noch diskutiert wird, ob, wer und wann ein Möbelhausanbieter seine Türen gegenüber dem Rheinparkcenter am Willy-Brandt-Ring öffnen darf, sind sich viele Neusser einig: Ein Möbelhaus so zentral, das wäre schön.
„Es gibt zwar Knuffmann, aber ein bisschen mehr Auswahl wäre doch schön“, sagt Sandra Broich (32). Die Neusserin musste erst vor kurzem ein neues Bett für Tochter Johanna kaufen. „Jetzt habe ich ein Hochbett mit Rutsche“, sagt die Dreijährige. „Das Bettchen habe ich jetzt bei Knuffmann gekauft, aber meistens gehe ich auch zu Ikea nach Düsseldorf. Es macht mir dann nichts aus, etwas weiter zu fahren.“
Weiter fahren würden auch Dani Weber (30) und Freundin Carolin Thielking (28). Die beiden kommen aus Düsseldorf, arbeiten aber in Neuss. „Ich würde auf jeden Fall nach Neuss fahren, wenn das Angebot des Möbelhauses stimmt.“ Auch Fatih Tekig (22) und sein Cousin Oz Opunoglu (23) finden die Idee gut. „Wenn ich zu Hause ausziehe, habe ich mir vorgenommen, mich individuell einzurichten“, sagt Opunoglu. „Mittlerweile ist es ja so, dass egal, in welche Wohnung du kommst, alles gleich aussieht, weil alle Ikea kaufen.“ Ein Einrichtungshaus mit individuellen Möbeln, die zwar qualitativ hochwertig, aber nicht zu teuer sind, wäre in Neuss genau richtig, findet er.
„Ein neues Einrichtungshaus würde die Innenstadt aufwerten“, sagt auch Jutta Wolff. „Früher hatten die großen Kaufhäuser ja alle noch ihre Möbelabteilung, aber die werden ja nach und nach geschlossen.“ Die 70-jährige Neusserin bewertet die Innenstadt als mittelmäßig. „Man versucht hier zwar was zu machen, aber Einrichtungsgeschäfte beispielsweise fehlen total.“
Es gibt auch einige Gegenstimmen bei den Neussern. Rainer Schmalmeyer (59) argumentiert, dass man gar nicht so viele Möbel in seinem Leben kaufen könne, wie es Möbelhäuser gibt. Neuss sei da mit der Nähe zu Schaffrath und Ikea in Düsseldorf und Knuffmann in der Innenstadt sowie Pocco und Roller in der weiteren Umgebung ja wohl vollkommen ausgelastet, so der Frührentner.
Auch Katrin Trümper (30) könnte sich nicht vorstellen, ihre Möbel oder Wohnaccessoires bei einem potenziellen Neusser Anbieter zu kaufen, der zwar zentraler ist, aber auch teurer als beispielsweise Ikea oder Pocco. „Ich bin vor zwei Jahren aus Thüringen hier her gezogen“, sagt sie. „Da habe ich mich neu eingerichtet und bin immer nach Düsseldorf gefahren, wenn ich Möbel brauchte. Das würde ich auch wieder tun.“
Dennoch: Die Fläche ist und bleibt attraktiv für Möbelhäuser und der Kampf der Möbelgiganten wird sich wohl noch eine ganze Weile hinziehen. In der anonymen Abstimmung in der Ratssitzung am Freitag (die WZ berichtete) stimmte zumindest schon mal der Großteil der Ratsmitglieder für ein Möbelhaus auf dieser Fläche. Jetzt kann die Ausschreibung beginnen.