Zwei Feste buhlen um die Kaarster

Am langen Wochenende wurde in Büttgen das Brunnenfest und in Holzbüttgen der Pfingstmarkt veranstaltet.

Foto: Tinter

Büttgen/Holzbüttgen. Das Brunnenfest in Büttgen am Samstag und der Pfingstmarkt in Holzbüttgen am Sonntag und gestern sind zwar zwei ganz unterschiedliche Veranstaltungen, aber sie hatten eine Gemeinsamkeit: Die Resonanz war nicht schlecht, aber in beiden Fällen war noch Luft nach oben. Dabei zeigte sich das Wetter von seiner eher freundlichen Seite.

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„Uns ist ein Fauxpas unterlaufen“, bedauerte Johannes Höhner, Vorsitzender des Fördervereins Büttgener Brunnenlandschaft: „Wir feiern nicht das vierte, sondern bereits das fünfte Brunnenfest.“ Welchen Stellenwert es hat, machte die Liste der Ehrengäste deutlich: Neben dem Büttgener Schützen-Königshaus waren auch der Landtagsabgeordnete Lutz Lienenkämper, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und die Schirmherrin Ulrike Nienhaus da. Sie erklärte: „Das Wasser von Büttgen ist gut — zumindest, wenn es nicht von oben kommt.“ Trotz der einen oder anderen bedrohlich dunklen Wolke sollte erst gegen 22.15 Uhr leichter Regen einsetzen. Bis dahin genossen die insgesamt rund 500 Besucher — beim ersten Brunnenfest waren es noch rund doppelt so viele gewesen — einen angenehmen Sommerabend.

Wenn die Dompiraten, eine Cover-Band — spezialisiert auf Stimmungslieder von legendären Bands wie den Bläck Fööss, De Räuber, den Höhnern oder Brings —, mal eine Pause einlegten, legte DJ Marc Pesch auf. Die Fans müssen sich fast schon wie in Brasilien vorgekommen sein, als sie zu vorgerückter Stunde im T-Shirt Karnevalshits serviert bekamen. Und Johannes Höhner und seine Mitstreiter hatten allen Grund zur Freude: Bis nach Sonnenuntergang war der Brunnen ein Treffpunkt vor allem für Familien. Und nachdem die Jungscheibenschützen im Januar beschlossen hatten, die Pflegepartnerschaft für den Brunnen aufzugeben, erklärte sich am Samstagabend der Grenadierzug „K(l)eine Heilige“ bereit, künftig den Brunnen in einem guten Zustand zu halten.

In Holzbüttgen gab es während der Pfingsttage mit dem Pfingstmarkt eine Premiere. Organisator Bernd Wiescholleck hatte den Markt auf den Lindenplatz geholt, weil er erstmals auf dem Gelände des Nikolausklosters nicht mehr hatte stattfinden sollen. Immer wieder wurde dem 65-Jährigen aufmunternd auf die Schulter geklopft, weil die Zahl der Besucher zunächst sehr spärlich war.

Dabei waren 34 Stände aufgebaut worden mit Angeboten, die sich durchaus sehen lassen konnten: Irene Weigel und Hannelore Loersch boten Seifen und Seidenschals aus eigener Produktion an, Gino Collica, Vorsitzender des Bienenzuchtvereins Düsseldorf, schenkte auf Wunsch Honignektar mit Eis ein, Birgit Frimmersdorf aus Neuss zauberte mit ihrem Trödel nostalgisches Flair auf den Platz: Bei ihr gab es unter anderem ausgestopfte Hühner, aber auch Gießkannen aus Zink und ein Seil zum Tauziehen. Ilse Wagner aus Giesenkirchen präsentierte „Bekleidung“ für Flaschen, beispielsweise in Form von Schützenuniform-Miniaturen. Bernd Wiescholleck möchte im nächsten Jahr wieder zum Pfingstmarkt einladen.