Ohne Landesfinanzierung kein S-Bahn-Anschluss
Landrat Petrauschke wirft Landesregierung vor, den Ausbau in Grevenbroich zu blockieren.
Rhein-Kreis Neuss. Der Rhein-Kreis Neuss will sich verstärkt für gute Zugverbindungen von Grevenbroich nach Neuss und Düsseldorf einsetzen. „Wir sind durchaus für einen S-Bahn-Anschluss in Grevenbroich. Aber das Land finanziert ihn nicht, so dass die Realisierungschancen leider nur sehr gering sind“, erklärt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.
Zuvor hatte die SPD bei einer Demonstration vom Bahnhof zum Markt unter anderem kritisiert, dass der Landrat den S-Bahn-Ausbau ablehne. „Das ist aber definitiv nicht der Fall — das Gegenteil stimmt“, kontert Petrauschke.
Er habe bereits 1995, damals noch als Planungs- und Wirtschaftsdezernent, den Abschlussbericht des zuständigen Regionalarbeitskreises zur betreffenden Schienenstrecke vorgelegt und Verbesserungen gefordert. „Immerhin haben wir seitdem in der morgendlichen Hauptverkehrszeit eine zusätzliche Zugverbindung von Grevenbroich nach Neuss erreicht und mit Erfolg auf eine Ausweitung der Betriebszeiten gedrungen. Das kommt unseren Pendler stark zu Gute“, so der Landrat.
„Zuständig für die notwendige Investition in einen S-Bahn-Anschluss ist aber nun mal das Land Nordrhein-Westfalen. Nicht der Landrat, sondern das Land blockiert also den Ausbau“, betont Petrauschke. Die rot-grüne Regierung in Düsseldorf habe das Projekt 2004 im Rahmen der sogenannten Integrierten Gesamtverkehrsplanung aus Kostengründen abgelehnt. Die SPD-Demonstration hätte daher nach Ansicht Petrauschkes nicht in Grevenbroich, sondern in Düsseldorf vor dem NRW-Verkehrsministerium stattfinden müssen.
Hans-Jürgen Petrauschke erinnert auch daran, dass Rainer Thiel von der SPD, der als Wortführer an der Demonstration in Grevenbroich teilgenommen hatte, seit zwei Jahren Mitglied des Landtags ist: „Ich würde mich freuen, wenn Herr Thiel bei der rot-grünen Landesregierung einen Sinneswandel und die Bewilligung der erforderlichen Millionenbeträge für den S-Bahn-Anschluss erreichen könnte.“ Red