Rund 800 Unternehmen mit etwa 75 000 Mitarbeitern wurden befragt. 35 Prozent der Industriebetriebe melden eine gute, 17,5 Prozent eine schlechte Lage. Die Kapazitätsauslastung der verarbeitenden Branche liege bei knapp unter 80 Prozent. „Sie ist spürbar gestiegen, allerdings gibt es noch Luft nach oben“, sagt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein. Grund für den Aufschwung seit Jahresbeginn ist die gestiegene Nachfrage aus dem außereuropäischen Ausland, besonders aus China und den USA. Gleichzeitig fürchten Unternehmen hohe Kosten durch steigende Rohstoffpreise. Knapp 76 Prozent der Industrieunternehmen im Kreis Viersen sehen darin ein wesentliches Geschäftsrisiko. „Einen derart hohen Wert haben wir noch nie gemessen“, sagt Steinmetz. Dadurch steige die Gefahr einer Inflation.

In anderen Branchen wie dem Einzelhandel und kontaktintensivem Dienstleistungsgewerbe wird die Lage insgesamt negativ eingeschätzt: nur 23 Prozent bewerten ihre Situation gut, 40 Prozent sehen sie schlecht. Durch die Lockdown-Maßnahmen war der Geschäftsbetrieb, wenn überhaupt, sehr eingeschränkt möglich. Die Industrie- und Handelskammern gehen aber von einer branchenübergreifenden Verbesserung in den kommenden Monaten aus. Laut Umfrage blicken besonders Unternehmer aus dem Kreis Viersen zuversichtlich in die Zukunft: 42 Prozent glauben an einen Aufschwung. Die Unternehmen möchten angesichts der positiven Erwartungen wieder zusätzliche Mitarbeiter einstellen. Ein Konjunkturrisiko stelle aber der Fachkräftemangel dar.