Wahl 2020 in Viersen Schulleiter will Stadtchef werden

Viersen. · Christoph Hopp, Direktor des Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasiums, will für die CDU als Bürgermeister kandidieren. Damit haben die Christdemokraten die Wahl zwischen zwei Bewerbern.

Das Stadthaus ist das Ziel: CDU-Parteivorsitzender Sebastian Achten (l.) mit dem möglichen CDU-Bürgermeisterkandidaten Christoph Hopp.

Foto: Martin Röse

Neben dem Süchtelner Ortsbürgermeister Wolfgang Genenger gibt es mit Christoph Hopp, Leiter des Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasiums, einen zweiten Bewerber für den Bürgermeister-Kandidaten der CDU. Im Gespräch mit unserer Redaktion erklärte der 50-Jährige seine
Kandidatur.

Mehrere Menschen hätten ihn angesprochen, erklärte Hopp, der Vorstandsmitglied der Rotarier ist. „Das ist eine unheimlich interessante Herausforderung, die ich mir zutraue. Wir brauchen mehr Visionen für diese Stadt – und jemanden, der die Fahrpläne dafür entwickelt, damit die auch Realität werden.“ Durch seine Ausbildung bringe er Erfahrung mit, wie man Innovationen manage. „Und es gehört als Schulleiter zu meinem täglich Brot, divergierende Interessen zusammenzubringen“, sagte Hopp.

Die CDU-Mitglieder wählen ihren Kandidaten am 5. Dezember

Am 5. Dezember werden die CDU-Mitglieder bei einer Versammlung entscheiden, ob Hopp der Bürgermeisterkandidat für die Christdemokraten werden soll oder Genenger, der im vergangenen Monat beim Sommerfest der CDU seine Kandidatur erklärte. „Ich bin froh, dass wir unseren Mitgliedern eine Auswahl präsentieren können“, sagte der CDU-Stadtverbands-Vorsitzende Sebastian Achten. „Dass wir mehrere Bewerbungen haben, zeigt, dass unser Stadtverband eine ganze Reihe von Leuten mit Mut hat, die Viersen ins 21. Jahrhundert führen wollen.“

Der Parteivorstand werde keinen Kandidaten nominieren, kündigte Achten an: „Wir gehen den Weg, dass wir beide Kandidaten aufstellen und sich unsere Mitglieder frei entscheiden können. Es ist ein offenes Verfahren.“ Wichtig sei dem Parteivorstand, dass für die CDU jemand antrete, der aus Viersen komme, die Viersener kenne und die Menschen vor Ort verstehe.

Hopp, seit 26 Jahren verheiratet, lebt mit seiner Frau in Dülken, hat seine Kindheit in Süchteln verbracht, arbeitet in Alt-Viersen. „Und in Boisheim gehe ich gerne spazieren.“ Für ihn ist der Zeitpunkt der Kandidatur passend: „Meine beiden Söhne studieren jetzt; ich habe mit meiner Frau über die Kandidatur gesprochen. Sie ist meine schärfste Kritikerin und meine größte Unterstützerin.“ Er habe sich mit der Entscheidung schwer getan. „Ich habe als Schulleiter ja eigentlich den schönsten Beruf der Welt. Das ist eine Berufung. Kein Tag ist wie der andere.“ Gleichwohl reize ihn das Amt des Bürgermeisters. „Auch da geht es um die Arbeit mit Menschen, und mir persönlich geht es darum, etwas für meine Heimatstadt zu tun, sie nach vorne zu bringen. Ich bin mehr Gestalter als Verwalter.“

Anders als Genenger kann Hopp nicht auf lange Erfahrung als Ratsherr zurückgreifen. Als Schulleiter – vor vier Jahren wurde er Leiter des Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasiums – ist er qua Amt Mitglied des Schulausschusses. „Durch meine Arbeit kenne ich aber die politischen Strukturen, ich bin in Viersen bestens vernetzt“, sagte er. Dass Hopp in Viersens CDU bisher nicht in Erscheinung trat, liegt nicht zuletzt daran, dass er erst seit Kurzem Parteimitglied ist. „Das lag einfach an mangelnden zeitlichen Ressourcen, dass ich mich dort nicht früher eingebracht habe“, erklärte er. Es gebe eine große Übereinstimmungsmenge zwischen seinen persönlichen Ansichten und den Zielen der Partei, betonte Hopp: „Ich kann mich da durchaus drin wiederfinden.“ Zwei Dinge sind ihm wichtig: „Ich bin stark belastbar. Und bereit, fürs Amt persönlich Opfer zu
bringen.“