Mülhausen Mülhausen: „Kinderreich“ auf dem Klostergelände

Mülhausen. · Für zwei Jahre sollen im renovierten Antoniushaus zwei Gruppen unterkommen. Ein Platz für einen Neubau wird gesucht.

Lena und Till (M.) mit Christiane Inderhees, Karina Wasch Torsten Schröder und Nicole Güster (v. l.) blicken der Eröffnung erwartungsvoll entgegen.

Foto: Wolfgang Kaiser

In der „Käfergruppe“ herrscht munteres Treiben, die „Hasengruppe“ erkundet derweil das Außengelände. Am heutigen Freitag eröffnet im Antoniushaus auf dem Gelände der „Schwestern Unserer Lieben Frau“ eine neue Kita. Träger ist die Dernbacher Gruppe Katharina Kasper, die auch die benachbarte Liebfrauenschule unter ihren Fittichen hat.

Zuletzt war in dem Gebäude eine Gruppe jugendlicher Flüchtlinge untergebracht. Die sind nach und nach ausgezogen, Ende 2018 stand das Haus leer. Da der Bedarf an Kitas auch in Grefrath groß ist, beschloss die Dernbacher Gruppe in Absprache mit der Gemeindeverwaltung, auf dem Klostergelände einen Kindergarten einzurichten. „In dem Punkt hat sich die Gesellschaft verändert. Früher blieben die meisten Mütter zu Hause, bis ihre Kinder drei Jahre alt waren“, sagt Kita-Leitung Christiane Inderhees. Heutzutage sei es längst Wunsch, die Mädchen und Jungen wesentlich früher in den Kindergarten zu schicken. Entsprechend sei der Bedarf gestiegen.

Die Mittel für die Renovierung stammen von Kreis und Gemeinde

Der neue Kindergarten hat zwei Gruppen mit je zehn Kindern, 2020 wird er aufgestockt. Die Räumlichkeiten sind großzügig und in hellen Farben gestrichen. Alles ist komplett renoviert und neu eingerichtet. Auch die sanitären Installationen und Einrichtungen sind neu, die Toiletten sind von kindgerechter Größe. Finanziert haben den Umbau der Kreis und die Gemeinde Grefrath. Es ist der sechste Kindergarten der Dernbacher Gruppe.

Das Schild an der Tür des Antoniushauses weist auf die neue Einrichtung „Kinderreich“ hin.

Foto: Wolfgang Kaiser

Es handelt sich um ein Provisorium, sagt Torsten Schröder, der kaufmännische Leiter. Es ist auf zwei Jahre angelegt. In dieser Zeit macht sich die Gruppe auf die Suche nach einem geeigneten Grundstück, auf dem man einen gänzlich neuen Kindergarten bauen kann. Grund dafür ist, dass die jetzige Lösung zwar allen sehr gut gefällt, aber nicht über jeden Standard verfügt, den der Gesetzgeber verlangt. Das Haus hat etwa keinen Aufzug, obwohl der Kindergarten über zwei Etagen geht.

Als besonders positiv werten die acht Erzieherinnen, von denen manche in Teilzeit arbeiten, die Lage in Naturnähe. „Die Kinder können hier die Natur entdecken und viel frische Luft genießen“, sagt Christiane Inderhees. Das tat die „Hasengruppe“ am Dienstag ausgiebig. Die Kinder spielten nämlich draußen, was bei dem einem oder anderen an der etwas mitgenommenen Kleidung deutlich wurde. Manche schauten sich auch den Streichelzoo des Gymnasiums an.

Obwohl der Kindergarten, der nach den Regeln der Montessori-Pädagogik ausgerichtet ist, noch gar nicht offiziell eröffnet ist, ist er bereits bestens vernetzt. Die Nonnen aus dem Kloster haben bereits vorbeigeschaut und freuen sich, etwas gemeinsam mit den Kindern zu machen, ihnen etwa vorzulesen. Eine Delegation der Liebfrauenschule war ebenfalls da und hat sich vorgestellt.

In der Zeit zwischen Kindergarten und weiterführender Schule müssen sich die Mädchen und Jungen aber anders orientieren – über eine Grundschule verfügt Mülhausen nicht. hd