Sturmbilanz So war das Unwetter in NRW - mehrere Einsätze in Wuppertal und Krefeld

Wuppertal/ Krefeld · Am Wochenende hat es in NRW ordentlich geregnet und gewittert. Auch in Krefeld und Wuppertal gab es mehrere Unwetter-Einsätze.

In NRW hat es am Wochenende vielerorts gewittert und geregnet. Einige Keller und Garagen wie hier in Krefeld sind voll Wasser gelaufen.

Foto: Alexander Forstreuter

In Krefeld ist die Feuerwehr seit 24 Uhr im Dauereinsatz. Bis 8 Uhr am Montagmorgen sind die Feuerwehrleute zu 8 Einsätzen ausgerückt. Fünf davon liefen am Morgen noch.

„In den meisten Fällen war Wasser im Spiel“, heißt es von der Feuerwehr Krefeld. Durch die starken Regenfälle vor allem im Bereich Oppum, Traar und Krakau sei in einige Keller Wasser gelaufen. Die Feuerwehr pumpte das Regenwasser ab. Außerdem fielen vereinzelt Äste auf die Straße. Verletzt wurde nach ersten Informationen aber niemand.

Weniger Glück hatte ein 28 Jahre alter Autofahrer in Krefeld am Sonntagmorgen. Er kam mit seinem Wagen auf regennasser Straße ins Schleudern und prallte gegen eine Ampel. Der Mann verletzte sich laut Polizeiangaben leicht, seine 26-jährige Beifahrerin kam mit schweren Verletzungen stationär in ein Krankenhaus. Das Auto verkeilte sich bei der Kollision mit dem Heck im Ampelmast, sagte ein Polizeisprecher. Es wurde abgeschleppt, die Ampel war nicht mehr funktionstüchtig.

Unwetter in Wuppertal: Baum stürzt unweit der Nordbahntrasse um

Die Wuppertaler sind vergleichsweise glimpflich davon gekommen: Auf der Richard-Wagner-Straße stürzte gegen 5 Uhr morgens ein Baum um. Verletzt wurde laut Feuerwehr niemand.

Viele Sturmeinsätze halten die Feuerwehr in NRW auf Trab

Schon in der Nacht zum Sonntag hatte es in NRW vielerorts Unwetter gegeben. Der Schwerpunkt des Starkregens lag zwischen der Eifel und Westfalen. In Köln gab es nach Angaben eines Feuerwehrsprechers 244 witterungsbedingte Einsätze, als gegen 1.00 Uhr am Sonntagmorgen die Unwetterfront über die Stadt zog. Schlagartig erhöhte sich die Zahl der Notrufe. Hauptsächlich ging es dabei um voll gelaufene Keller. Verletzt wurde niemand.

Im Rhein-Sieg-Kreis wurde die Feuerwehr zu 120 Einsätzen in der Nacht zu Sonntag gerufen, weil etwa Keller unter Wasser standen oder Bäume auf Straßen gestürzt waren. In der Gemeinde Much setzte ein Blitz einen Balkon in Brand. Einsatzkräfte löschten die Flammen, verletzt wurde niemand. Auch in Königswinter verunreinigten Schlamm und Wasser die Straßen, obendrein wurde der Feuerwehr mehrmals Wasser im Keller gemeldet.

In Hagen lösten sich durch Gewitter und Starkregen Geröll und Erde von einem Hang an der Bundesstraße 54, die damit auf 20 Metern Länge bedeckt wurde. Einen Hund aus einem brennenden Dachstuhl retteten Einsatzkräfte in Schalksmühle im nordwestlichen Sauerland. Das gesamte Dach hatte nach einem Blitzeinschlag Feuer gefangen, wie die Feuerwehr am Sonntag mitteilte. Die beiden Bewohner konnten sich in Sicherheit bringen; einer der beiden kam zur ärztlichen Untersuchung in ein Krankenhaus. Blitz, Donner und Starkregen hielten auch die Einsatzkräfte im Sauerland auf Trab, zum Beispiel wegen umgefallener Bäume oder einer unter Wasser stehenden Straße.

In Grevenbroich riss eine Böe ein massives Holz-und Plexiglasdach an einem Einfamilienhaus aus der Konstruktion, wirbelte es durch die Luft und ließ es über Kopf wieder aufs Hausdach schlagen. Wie die Feuerwehr berichtete, wehten Teile der Plexiglasscheiben in das Nachbarhaus und verletzten einen Anwohner an der Hand. Zur Sicherheit trugen Einsatzkräfte die Trümmer der beschädigten Dachkonstruktion in stundenlanger Arbeit ab. Auf einer Straße in Grevenbroich verletzte sich zudem ein Radfahrer, als er durch Geäst fuhr. Abgerissene Äste hatten dort die Fahrt auf dem Radweg beeinträchtigt.

Zu einem Stromausfall auf einem Campingplatz kam es witterungsbedingt in der Gemeinde Möhnesee am Südufer. Dort war neben einem Wohnwagen ein Blitz in einen Baum eingeschlagen, so dass Teile des Fahrzeugs und auch Vegetation in Brand gerieten. Gäste löschten die Flammen gegen 3.00 Uhr morgens mit einem Feuerlöscher, wie ein Feuerwehrsprecher am Sonntag berichtete. Äste auf den Gleisen sorgten am Sonntag zeitweise für kleinere Einschränkungen im Bahnverkehr - nach Angaben der Deutschen Bahn vor allem bei einzelnen S-Bahn-Linien. Der Fernverkehr war demnach aber nicht betroffen.

Wetter am Montag: Deutlich kühler auch in NRW

Für den Montag erwartete der DWD am Niederrhein und in Schleswig-Holstein nur noch Höchstwerte zwischen 17 und 23 Grad. Dort wurden am Sonntag noch 25 bis 28 Grad, am Samstag sogar noch 30 Grad gemessen. „Örtlich ist es damit fast zehn Grad kühler“, sagte der Sprecher. Am Dienstag gibt es den Angaben zufolge im Südwesten, in der Mitte sowie an Oder und Neiße bei wechselnder Bewölkung weitere Schauer- und Gewitter - örtlich auch Unwetter. Im Südosten ist es zunächst heiter, gegen Nachmittag ziehen aber auch dort Gewitter auf.

(red/dpa)