Nach Mallorca-Reise SPD fordert Wüst auf: „Entlassen Sie Heinen-Esser!“

Düsseldorf · Die SPD setzt Ministerpräsident Hendrik Wüst unter Druck und fordert ihn auf, die Umweltministerin Heinen-Esser zu entlassen. Sie war während der Flutkatastrophe nach Mallorca gereist.

Ministerpräsident Hendrik Wüst soll über das Schicksal der Umweltministerin entscheiden.

Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Nach den jüngsten Enthüllungen zur Flutkatastrophe hat die SPD die umgehende Entlassung von Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) gefordert. „Herr Wüst, entlassen Sie Heinen-Esser - und zwar hier und heute!“, sagte der SPD-Abgeordnete Stefan Kämmerling (SPD) am Donnerstag bei der Landtagsdebatte zur Flutkatastrophe. Auch SPD-Oppositionsführer Thomas Kutschaty forderte die Entlassung der Ministerin. Grüne und AfD forderten Heinen-Esser zum Rücktritt auf.

Kurz zuvor war bekannt geworden, dass Heinen-Esser mit weiteren Regierungsmitgliedern am 23. Juli den Geburtstag ihres Mannes auf Mallorca gefeiert hat. „Scampi und Weißwein unter der Sonne, während Zehntausende Menschen im Land im Dreck sitzen. Das ist ein Scherbenhaufen“, sagte Kämmerling.

Am 16. Juli 2021 hätten viele Menschen in NRW vor den Trümmern ihrer Existenz gestanden. „Ihre Haut brennt vom verunreinigtem Wasser. Die Steinbachtalsperre droht zu brechen. Ein Mann bekreuzigt sich und rettet unter Einsatz seines Lebens im Alleingang die Talsperre“, sagte Kämmerling.

„Auch 16. Juli: Umweltministerin Heinen-Esser tritt nach kaum 24 Stunden Aufenthalt in Nordrhein-Westfalen ihren Flug zum Premium-Tarif mit À-La-Carte-Catering nach Mallorca an. Den Untersuchungsausschuss hat sie in der Sache getäuscht. Ist das das Amtsverständnis dieser Landesregierung?“ Den Vorwurf der Täuschung hatte Heinen-Esser kurz zuvor erneut zurückgewiesen. Einen Rücktritt lehnte Heinen-Esser am Donnerstag ab.

(dpa)