Alte Haase: Wohnraum statt Kultur
Jürgen vom Hagen stellte die Pläne des Investors vor.
Niedersprockhövel. Auf 500 Jahre beläuft sich die Geschichte des Bergbaus in Sprockhövel, doch die Spuren dieser Vergangenheit sind nicht gerade augenfällig. Lange Zeit hatten die Lokale Agenda und die Kunst- und Kulturinitiative Sprockhövel gehofft, dass mit der Zeche Alte Haase ein würdiges Denkmal der Industriegeschichte entstehen würde. Entsprechend groß war die Enttäuschung, als Architekt Jürgen vom Hagen am Montagabend die aktuellen Pläne für das Zechengelände vorstellte.
Schon im Einstieg verwies vom Hagen darauf, dass angesichts fehlender Fördermittel manch ein Wunsch unerfüllt bleiben müsse. Wie berichtet, ist der Bau von fünf Reihenhäusern vorgesehen, die mit Mauerblenden und durchlaufendem Dach einen schwachen Bezug zum historischen Gebäude aufnehmen. Mit dem Verkauf der Häuser soll im Februar begonnen werden, um im Anschluss die Räume der alten Zeche in Lofts zu verwandeln.
Vollends zerschlagen haben sich damit die Hoffnungen, die Maschinenhalle als Veranstaltungsort nutzen zu können. Einerseits sei es nicht möglich, für ein größeres Besucheraufkommen genügend Parkplätze zur Verfügung zu stellen, andererseits solle die Wohnnutzung nicht durch Lärm beeinträchtigt werden. Wenn die Maschinenhalle entsprechend dem Plan umgebaut wird, muss wohl auch der denkmalgeschützte Laufkran demontiert werden.
Mit dem Verkauf des Geländes seien die Chance einer alternativen Verwendung verspielt worden, schloss die Agenda und sah nur noch die Option, Lehren für künftige Projekte zu ziehen.