Was passiert mit der Zeche?
Der Stadt sind die Hände gebunden, solange die Bausubstanz nicht gefährdet ist.
Sprockhövel. „Irgendwann sind die Kosten zu groß — und dann ist das Denkmal verloren.” Erich Schultze-Gebhardt, ehrenamtlicher Denkmalbeauftragter der Stadt, hat Angst um die ehemalige Zeche Alte Haase. Nachdem sich die Sprockhöveler Bürger in der Vergangenheit für die Gebäude stark gemacht haben, hätten sie geglaubt, dass die Zukunft gesichert sei. Angesichts des schlechten Zustandes der denkmalgeschützten Teile der Gebäude befürchtet Schultze-Gebhardt aber, dass das einzige große Industriedenkmal der Stadt eines Tages abgerissen und durch Neubauten ersetzt werde. „Die einzige, die was tun kann, ist die Stadt”, sagt er.
In der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses bestätigte der für den Denkmalschutz zuständige Beigeordnete Bernd Woldt die Kritik des Denkmalpflegers am Zustand der alten Haase: „Der Beschreibung ist uneingeschränkt zuzustimmen. Der Zustand ist schlecht.”
Auf die Frage, wie sich die Untere Denkmalbehörde mit dem Thema beschäftigt, konnte er Auskunft geben. Bereits im Februar und noch einmal nach Erinnerung von Erich Schultze-Gebhardt im August haben Mitarbeiter der Stadt die Gebäude kontrolliert. Das Ergebnis: In den denkmalgeschützten Bauteilen, für die die Stadt zuständig ist, liegt keine akute Gefährdung der Bausubstanz vor.
Da die Stadt nicht Eigentümer ist, könnte sie nur dann auf gesetzlicher Basis aktiv werden. „Ich kann Ihre Sorge verstehen, aber wir können rechtlich nicht mehr machen. Uns sind die Hände gebunden”, sagte Bernd Woldt. Zugleich bekräftigte er aber, dass die Untere Denkmalbehörde das Gebäude als für Sprockhövel hochkarätiges Denkmal unbedingt erhalten wolle.
Die Ausschussmitglieder ergänzten den Vortrag des Denkmalschutzbeauftragten mit eigenen Beobachtungen. Auch mögliche Nutzungen durch eine Sozialstation oder einen Gastronomiebetrieb wurden angesprochen. Am Ende folgte der Ausschuss dem Vorschlag des Vorsitzenden Volker Sonnenschein, die Gebäude möglichst bald selbst in Augenschein zu nehmen und die Zeche so in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.