Anwohner fürchten um Parkplätze
Auf dem Gelände des ehemaligen Aldi-Markts an der Steinklippe entsteht eine Siedlung. Bei einer Bürgeranhörung wurden mehrere Nutzungsmöglichkeiten vorgestellt.
Haßlinghausen. Seit Januar 2012 ist der Aldi-Markt an der Steinklippe geschlossen. Inzwischen haben sich die Besitzverhältnisse des Grundstücks geändert und die Stadt kann mit der Erstellung eines Bebauungsplanes beginnen. Susanne Görner vom Sachgebiet Planung und Umwelt der Stadt Sprockhövel stellte jetzt den Anwohnern die neuen Ideen vor.
Der derzeitige Bebauungs- und Flächennutzungsplan sieht eine Sonderbaufläche für ein Einkaufszentrum vor. Dies soll sich ändern. „Einen neuen Lebensmittelversorger wollen wir nicht mehr zulassen“, erklärt Susanne Görner. „Unser Ziel ist es, den Versorgungsbereich Mittelstraße zu stärken und die Kunden ins Zentrum zu leiten.“ An der Steinklippe soll deshalb eine Fläche für Mischnutzung — das heißt: Wohnen und nicht wesentlich störendes Gewerbe — entstehen. Neu geplant werden soll der Bereich, der nördlich von der Straße Steinklippe begrenzt wird. Er umfasst den Bereich des ehemaligen Discounters und reicht bis an den östlich gelegenen Betrieb mit Pferdehaltung heran. Südlich angrenzend befinden sich landwirtschaftliche Flächen.
Laut Stadtplanerin Susanne Görner sind drei Varianten vorstellbar. In Variante eins wird das Gewerbe — also das Aldi-Gebäude, das derzeit als Lager genutzt wird, erhalten. Variante zwei sieht eine Bebauung ohne Gewerbe vor und plant zwei getrennte Zufahrten für den gesamten Bereich. Variante drei sieht ebenfalls eine gemischte Nutzung, allerdings mit einer gemeinsamen Zufahrt vor. In allen drei Vorschlägen sind dreigeschossige Häuser vorgesehen.
Die größte Sorge der rund 20 Anwohner ist, dass sich die ohnehin angespannte Parkplatzsituation noch verschärfen könnte. „Die Parkplätze an der Steinklippe sind besonders abends heiß begehrt. Wenn dann noch jemand Besuch bekommt, weiß man nicht mehr wohin. Auch der Sammelparkplatz am Anfang der Straße ist regelmäßig überfüllt.“ Ein anderer Gast bemerkt: „Wir sind nun mal eine Schlafstadt für viele Bewohner. Die meisten Familien haben zwei Fahrzeuge. Wo sollen die alle hin?“ Darauf gibt es bis jetzt keine Antwort. Nur so viel: „Bei mehrgeschossigen Bauten planen wir mit eineinhalb Stellplätzen“, so Susanne Görner. Diese werden bei der Planung berücksichtigt.
Eine weitere Frage treibt die Besucher um: „Wenn die Flächen erschlossen werden. Kommen dann Kosten auf uns zu?“ „Nein“, versichert Susanne Görner. Die Fläche, um die es geht, sei immer Baugebiet gewesen. Infolge dessen habe man seitens der Stadt die Kanalisation und das Verkehrsaufkommen von Beginn an berücksichtig. Demnach kommen auf die Nachbarn keine neuen Kosten zu.
Die Mehrheit der Anwesenden würde für eine reine Einfamilienhaussiedlung plädieren. „Natürlich kann die Stadt die Bauhöhe begrenzen“, so die Planerin. Sie gibt zu bedenken: „Die Nachfrage nach barrierefreien Wohnungen ist sehr groß. Der Einbau eines Aufzuges lohnt sich aber erst bei einer dreigeschossigen Bauweise.“ So oder so sind die vorgestellten Varianten noch nicht in Stein gemeißelt. Bis das Vorhaben in die Tat umgesetzt wird, „dauert es ein bis zwei Jahre“, berichtet Susanne Görner.