Sprockhövel Gedulderweg: Anwohner fürchten Kosten
Sprockhövel. · Bei einer Informationsveranstaltung zum geplanten Ausbau lieferte die Stadt Fakten.
Straßenlöcher, Schutt auf der Fahrbahn, eine undefinierte Straßenführung für Passanten wie Fahrzeuge. Der Anblick am Gedulderweg Niedersprockhövel gleicht teilweise einer verlassenen, unfertigen Baustelle. Betroffen vor allem, laut der Stadt Sprockhövel: der Abschnitt von der Abzweigung beim Gedulderweg 70 bis zum Kindergarten.
Aufgrund dieser Umstände gab es jetzt in der Bürgerbegegnungsstätte Gedulderweg eine Bürgerinformationsveranstaltung. Geplant sei laut Sachgebietsleiterin Susanne Görner ein Ausbau der Straße, nachdem es vermehrt Beschwerden der Anlieger gab. Besonderer Knackpunkt sei vor allem die nicht vorhandene geführte Straßenentwässerung, so Ulrich Höhmann vom Tiefbauamt Sprockhövel. „Dieser Abschnitt wurde zudem noch nie erstmalig hergestellt“, fügt er hinzu.
Außerdem sei ebenso wenig ein geeigneter Wendehammer für Rettungs- oder Müllwagen vorhanden. Um eine gemeinsame Lösung mit den Anwohnern zu finden, wurden nun drei Lagepläne auf Basis der ursprünglichen Baupläne, die den möglichen zukünftigen Gedulderweg abbilden, im Plenum vorgestellt.
Die Mehrheit der Bürger stimmt
für kostengünstige Lösung
Zunächst gebe es da die Variante A. Hier wäre dann auch der von vielen Bürgern so geforderte Gehweg inbegriffen, so Susanne Görner. Dazu würde die Straßenentwässerung durch ein sogenanntes „Schrammbord“ (Bordstein mit 50 cm Breitenstreifen) geregelt werden.
Plan B sehe da ebenso einen Gehweg vor, jedoch könne dieser von Autos zwischen der Kurve und dem Kindergarten von Fahrzeugen überfahren werden. „Die Fahrbahn ist dann fünf Meter breit“, erklärt Görner.
Die kürzeste, aber vor allem auch preiswerteste Lösung sei laut Höhmann Variante C. Dabei gebe es zwar keinen Gehweg für Fußgänger, dafür aber einen verkehrsberuhigten Bereich, der mit Pflasterkissen zur Geschwindigkeitsdrosselung ausgestattet werden soll. Dazu würde Regenwasser durch eine Rinne in der Straßenfläche geleitet werden.
Heftige Kritik gab es von vielen Bürgern des Gedulderwegs vor allem aufgrund der Unklarheit über genaue Kosten für die Anwohner. „Zwar gibt es Vorkalkulationen, aber keine genauen Angaben“, sagt Ulrich Höhmann.
Wie er betont, müsse zwar der bei allen Varianten stattfindende Kanalausbau nicht von den Anliegern bezahlt werden, allerdings müssten beim Straßenausbau 90 Prozent der Kosten von ihnen übernommen werden, während die restlichen zehn Prozent von der Gemeinde gezahlt werden. Die große Mehrheit der Bürger stimmte letztendlich für die kostengünstige und schnelle Variante C und hofft jetzt auch auf die Durchsetzung im Rathaus am 11. November.
Da wird es dann einen Ratsausschuss geben, indem nochmal über die drei Varianten abgestimmt wird, so Görner. Lutz Frühauf wird die Ergebnisse der Bürgerinformationsveranstaltung auf jeden Fall mit ins Rathaus nehmen. „Wir werden darüber dann mal sprechen“, sagt der SPD-Mann. „In meiner Fraktion werde ich etwas Überzeugungsarbeit leisten für den Vorschlag“, fügt er hinzu. Wenn alles nach Plan laufe, könne schon im nächsten Jahr mit dem Ausbau begonnen werden, berichtet Ulrich Höhmann.
Bis zum 5. Oktober sei es den Anwohnern jetzt noch möglich, Bedenken schriftlich zu äußern, teilt Susanne Görner mit. Zusätzlich könnten Bürger, die bei der Versammlung nicht dabei waren, die drei Pläne im Rathaus in Haßlinghausen im besagten Zeitraum ansehen.