Neuer Transporter Ein Transporter für alle Sprockhöveler

Sprockhövel · Die Flüchtlingshilfe hat ein Projekt ins Leben gerufen, bei dem etwa bei Umzügen kostenlos ein Wagen genutzt werden kann. Jetzt gibt es eine finanzielle Förderung vom Land.

Das Team der Sprockhöveler Flüchtlingshilfe hofft auf viele Einsätze des neuen Transporters.

Foto: Markus Matzel

. Gute Nachrichten für die Flüchtlingshilfe Sprockhövel. Die Bezirksregierung Arnsberg hat das Projekt „Sharing for Sprockhövel“ mit einer finanziellen Förderung in Höhe von 12 772 Euro bedacht. Mit dem Geld, das im Rahmen des Förderprogramms Vital NRW floss, wurde ein Ford Transit angeschafft, der nun von bedürftigen Sprockhövelern bei Umzügen und Möbeltransporten genutzt werden kann – kostenlos. Nur für die Benzinkosten müssen die Nutzer selbst aufkommen. Das Angebot kommt bereits nach den ersten Tagen gut an, der Transporter wurde mehrfach genutzt, wie die Flüchtlingshilfe auf WZ-Anfrage erklärt.

„Wir haben das Projekt gestartet, weil die Geflüchteten häufig keinen Führerschein und erst recht kein Auto besitzen“, sagt Miriam Venn von der Flüchtlingshilfe Sprockhövel. In der Vergangenheit seien für Transporte meist Privatfahrzeuge der Mitarbeiter genutzt worden. Die reichen inzwischen aber nicht mehr aus, um den wachsenden Bedarf zu decken. Außerdem sind sie meist zu klein. „Ein Transporter war einfach die beste Lösung“, erklärt Venn. Selbstverständlich sei auch, dass der Transporter nicht nur den Geflüchteten zur Verfügung stehe. Alle gemeinnützigen Organisationen in Sprockhövel können den Transporter ausleihen und ihn im Ennepe-Ruhr-Kreis nutzen, betonen die Verantwortlichen. Das würde sich auch Sofia König, Regionalmanagerin der Vital NRW-Region Ennepe.Zukunft.Ruhr wünschen, die den Förderbescheid der Bezirksregierung weiterreichte.

Unterstützer beteiligten sich
an Kosten für den Transporter

Um möglichst vielen Menschen gleichzeitig zu helfen, können zum Beispiel Geflüchtete ehrenamtlich ältere Bürger bei anstehenden Transporten oder Umzügen unterstützen. Auch nicht mehr gebrauchte Möbel könnten so neue Besitzer finden. Die Flüchtlingshilfe Sprockhövel hofft, dass sich die Idee des Teilens noch weiter ausbreitet und sie ihre Erfahrungen an Nachbarkommunen weiter geben kann.

Damit das Projekt „Sharing for Sprockhövel“ möglichst lange Bestand hat, hofft die Flüchtlingshilfe auf weitere Sponsoren. „Lokale Unternehmen könnten ihr Firmenlogo auf unseren schönen weißen Bus kleben“, schlägt Venn vor. Die Werbung könnte dann das Projekt finanzieren. Geld wird vor allem noch für die Unterhaltskosten, also für die Versicherung und Instandhaltung, benötigt. Gleichwohl betont Venn, dass am Start des Projekts viele helfende Hände beteiligt gewesen sind. Denn die Förderung des Landes hat nur 65 Prozent der Anschaffungskosten des Ford Transit gedeckt. Die Differenz zum Kaufpreis von 19 650 Euro musste der Verein selbst stemmen, habe dafür aber Unterstützung in Form von Spendenmitteln für Geflüchtete der Stadt Sprockhövel erhalten. Auch die evangelische Kirchengemeinde Bredenscheid-Sprockhövel beteiligte sich. Und neben der finanziellen Hilfe durften sich die Vereinsmitglieder auch über eine bessere Ausstattung des Fahrzeugs freuen, die das Autohaus Garz veranlasst hatte.

Die Anlaufstelle für alle, die den Transporter für einen gemeinnützigen Zweck nutzen möchten, ist der Treffpunkt der Flüchtlingshilfe. Das Ladenlokal „Mach Mit“ befindet sich an der Mittelstraße 67.