Anwohner klagen über Lkw-Verkehr

Die CDU hebt das Thema Weuste wieder auf die Tagesordnung. Die Besitzerin des Steinbruchs wehrt sich gegen die Vorwürfe.

Foto: Anna Schwartz

Sprockhövel. Seit Liane Lange vor zwei Jahren den Steinbruch Weuste nach dem Tod des vorherigen Besitzers übernommen hat, protestieren die Anwohner. Sie haben kein Problem mit den Arbeiten des Steinbruchs, ärgern sich jedoch über den starken Lastwagen-Verkehr mitten im Landschaftsschutzgebiet. Die CDU-Fraktion im Sprockhöveler Stadtrat hat jetzt beantragt, dass das Thema in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung am 19. September wieder auf die Tagesordnung gesetzt wird.

„Es hat niemand etwas dagegen, dass dort gearbeitet wird“, betont Anwohner Manfred Berretz. Aber in der Betriebsgenehmigung, die bis 2029 gilt, sei ganz klar festgelegt, welche Mengen Fremdmaterial der Steinbruch verarbeiten darf. „Der Steinbruch darf drei Kubikmeter Stein pro Tag hauen und zusätzlich 30 Prozent davon Fremdmaterial verkaufen“, sagt Berretz. „Das wird bei weitem überschritten, dort gibt es ja auch Baumaterial wie Sand, Kies und Zement. Und das muss alles durch das reine Wohngebiet gefahren werden.“

Die Anwohner haben Sorge um ihre Straße. Sie fürchten, dass diese durch die schweren Lastwagen schneller kaputt gehen könnte und dass sie dann für die Ausbesserungsarbeiten zur Kasse gebeten werden.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Sauberkeit der Straße. „Diese Straße wird sehr stark verschmutzt durch die Lkw, die von dem nicht befestigten Betriebs- und Wendehof des Steinbruchs kommen“, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Torsten Schulte. „Wenn das feucht ist, staubt das nicht nur, sondern die Anwohner finden auch Lehmklumpen vor ihrem Haus.“

Der CDU geht es vor allem um die Klärung der Sachlage. Denn in der letzten Sitzung sei die Siedlungsgemeinschaft unterbrochen worden mit dem Versprechen, den Punkt wieder aufzugreifen. Dies wolle die CDU jetzt sicherstellen.

Steinbruch-Besitzerin Liane Lange hingegen weist die Schuld von sich. „Wir liegen mit unserer Fremdmaterial-Quote weit unter den 30 Prozent“, betont sie. Eher seien es derzeit 20 Prozent externer Steine wie Granit. Ruhrsandstein mache jedoch den mit Abstand größten Teil ihrer Produkte wie Natursteinplatten, Fensterbänke oder Pflastersteine aus.

Deshalb halte sich auch der Lkw-Verkehr in Grenzen. „Wir bekommen höchstens einmal im Monat eine Lieferung“, sagt Liane Lange. Überhaupt seien große Lastwagen recht selten auf ihrem Gelände. „Der letzte kam vor vier Wochen“, sagt die Steinbruch-Besitzerin. Die meisten Abnehmer seien Landschaftsgärtner oder Privatleute. Diese kämen meistens entweder mit Pritschenwagen oder 7,5-Tonnern. Und überhaupt sei die Straße 1969 extra für den Steinbruch gebaut worden.

Auch die Klage über verdreckte Straßen kann Liane Lange nicht nachvollziehen. „Wir haben extra eine Kehrmaschine angeschafft. Durch uns ist die Straße nicht einmal grob verschmutzt worden.“ Regelmäßig lässt sie die Einfahrt zum Steinbruch damit säubern, damit die Fahrzeuge eben keinen Schmutz mit ins Dorf nehmen. Eher seien es die benachbarten Landwirte, die den Lehm von den Feldern mit ihren Traktoren und Lastwagen auf die Straße tragen.

In der Sitzung am 19. September kann nun die Stadtverwaltung den Streit schlichten, den im vergangenen Jahr auch schon ein runder Tisch mit Bezirksregierung, Stadtverwaltung und Anwohnern nicht lösen konnte.