Auftragsflut bei Installateuren, Entspannung beim Winterdienst
Die Minus-Temperaturen der vergangenen Tage bleiben in einigen Bereichen nicht ohne Auswirkungen.
Sprockhövel. Eisige Temperaturen herrschen seit rund zwei Wochen in Sprockhövel, zudem sind in den nächsten Tagen Schneefälle angekündigt. Ganz ohne Auswirkungen bleibt der Winter nicht, in manchen Bereichen sorgt er sogar für richtig viel Arbeit.
Hektische Betriebsamkeit beim Winterdienst, weil in den kommenden Tagen Schneefälle angesagt sind? „Keineswegs“, entgegnet Willi Schäfers vom Tiefbauamt der Stadt. „Von November bis März sind unsere Leute immer in Bereitschaft“. Viel zu tun gab es für sie in den vergangenen Wochen allerdings nicht.
Erst regnete es wochenlang bei milden Temperaturen, dann kam zwar die Kälte, „aber es war eine trockene Kälte, so dass wir nur wenig Salz streuen mussten“, sagt Schäfers. Erst am Donnerstag gab es den ersten richtigen Einsatz, „da waren wir mit drei Fahrzeugen unterwegs und haben alle verkehrswichtigen Straßen gestreut“, sagt Schäfers.
Der riesige Salzberg im Lager an der Gevelsberger Straße — immerhin rund 600 Tonnen — hat sich kaum verringert. „Das können wir aber notfalls noch Jahre lagern“, sagt Schäfers und fügt hinzu, „man weiß nie was kommt, es gab auch schon Jahre, da sind wir im April nochmal ausgerückt.“
Schnee- und Eisglätte sorgten vor allem am Donnerstag für Verkehrsprobleme auf Straßen und Autobahnen rund um Sprockhövel. So war die A1 zwischen Wuppertal und Gevelsberg wegen Glatteis komplett dicht, der Rückstau legte den Verkehr auf der A46 und der A43 lahm.
Das Ergebnis: Weil viele Autofahrer den Weg über Land nahmen, staute sich auch auf den Straßen in Sprockhövel der Verkehr. „Wir haben zwar eine Bereitschaft eingerichtet, mussten aber nicht ausrücken“, sagt Matthias Kleineberg, Sprecher der Feuerwehr. Ohnehin sei es aus Feuerwehr-Sicht in den letzten Tagen eher ruhig gewesen, witterungsbedingte Einsätze habe es nicht gegeben. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Polizei: Kleinere Verkehrsunfälle wegen Glatteis wurden zwar in den vergangenen zwei Wochen registriert, große Unfälle blieben aber aus.
Die frostigen Temperaturen bleiben allerdings nicht ohne Auswirkungen auf Wasserrohre und Heizungsanlagen. Viel zu tun hat derzeit Fred Günter Materna von Materna Haustechnik. Der Heizungsinstallateur hat in den vergangenen Tagen zahlreiche zugefrorene Rohre wieder aufgetaut und ausgefallene Heizungsanlagen in Gang gebracht.
Eines der Hauptprobleme: Viele der Anlagen sind auf so niedrige Temperaturen nicht eingerichtet, „die Berechnung der Heizfläche geht oft von maximalen Tiefsttemperaturen von minus zwölf Grad aus. Wenn es kälter wird, werden die Räume oft nicht ausreichend geheizt“, erklärt er. Ein Umstellung der Anlage ist — sofern möglich — erforderlich. Um vorzusorgen, dass Anlagen und Rohren durch die Kälte kein Schaden zugefügt wird, rät er zur besseren Isolierung: „Da kann es kurzfristig schon helfen, die gefährdeten Rohre dick mit Stoff einzuwickeln“, rät der Experte.
Heizungsintallateur Wolfgang Brüggerhoff hat weitere Tipps: „Kellerfenster sollten unbedingt geschlossen bleiben und auch Heizkörper in Keller und Garage sollten eingeschaltet sein, so dass alles in Bewegung bleibt.“ Auch er hat seit Beginn der Kältewelle viel zu tun, mehrfach musste er eingefrorene Leitungen mit einem Wärmegerät auftauen. „Das ist aber keineswegs ein Problem in älteren Gebäuden, das kommt genauso oft in Neubauten vor.“