Baustoffhandel Heinz baut auf Recycling

Der Sprockhöveler Baustoffhandel belieferte auch Großbaustellen an der A46 und der A45.

Haßlinghausen. Wochenlang gehörten die großen Lastwagen von Klaus Heinz auf der Autobahnbaustelle an der A46 zum gewohnten Bild. Inzwischen sind die ersten Asphaltschichten für den neuen Flüsterbelag an der vielbefahrenen Wuppertaler Stadtautobahn aufgebracht - dafür hatte das Sprockhöveler Baustoffunternehmen vom Eichenhofer Weg die Grundlage gelegt.

Für Klaus Heinz ein Einsatz in direkter Nachbarschaft - aber kein ungewöhnlicher. Er kennt die Autobahnen rund um Sprockhövel wie seine Westentasche: "Ich habe auch für die Brücken an der A1 die Baustoffe geliefert", sagt der 73-jährige Unternehmer. Vor acht Jahren ist sein Baustoffhandel von Schwelm ins Haßlinghauser Industriegebiet gezogen, um zu expandieren.

Auf dem 45 000 Quadratmeter großen Gelände steht inzwischen ein umfangreicher Fuhrpark, liegen Berge mit neuem und recyceltem Baumaterial, ragen Silos für das Mischen von Beton der Tochterfirma Transportbeton Ennepe-Ruhr in den Himmel.

Lastwagen laden Schutt ab, der zerkleinert und sortiert wird. Auf dem riesigen Platz türmen sich Schollen aus dem Straßenbau, Gehwegplatten, Erdreich, Eisen, Sand, Holz und Kabel. "Alles, was an Unrat da drin ist, wird gesiebt", erklärt Heinz. Auch Pflastersteine und Findlinge liegen auf dem Gelände, das ständig gesäubert wird, damit sich kein Staub in den Materialien absetzt.

Klaus Heinz zeigt auf einen Hügel mit recyceltem Schotter: "Dafür werden sonst Berge abgebaut. Aber die Qualität ist im Grunde die gleiche." Den Recyclingzweig hat Heinz vor 20 Jahren etabliert und sich zudem als Mitbegründer des Recyclingverbandes im Vorstand engagiert. "Wir wollen die Natur schützen, aber Bauvorhaben, bei denen Recyclingmaterial zum Einsatz kommen darf, werden nicht ausgeschrieben."

Und das, obwohl das wiederaufbereitete Material billiger als neues sei und dieselben qualitativen Standards einhalten müsse. "Damit kann man 20 bis 30 Prozent Materialkosten einsparen und aktiven Umweltschutz betreiben: Die entsorgten Stoffe werden auf keiner Deponie abgelagert, und es werden keine neuen Steinbrüche ausgebeutet."

Nicht nur für den A46-Ausbau, sondern auch an der A45 setzt die Firma derzeit Recyclingmaterial ein. Dennoch bildet das Recycling bislang nur einen Teil des Firmen-Portfolios - auch wegen der nicht differenzierten Ausschreibungspraxis. Heinz setzt dennoch auf den Öko-Zweig: Er plant den Bau einer Halle, in der Erdreich zu Mutterboden gesiebt werden soll.

Nicht mal das Regenwasser, das auf das Firmengelände fällt, bleibt ungenutzt: Der große Platz, auf dem der Fuhrpark mit mehr als 30 Kippzügen, Silo-Transportern und Betonmischern untergebracht ist, ist mit Gefälle angelegt, so dass das Wasser in einem Becken gesammelt wird. Heinz: "Ich bin schon so lange in dem Geschäft, da weiß man, wie man effektiv arbeitet."