Bilderschau zeigt das Ruhrgebiet „in Echt“

IG Metall Bildungszentrum: Mit Pils „vonne Bude“ und Feuerwerk wurde die Ausstellung eröffnet.

Sprockhövel. "Ruhrgebiet in Echt", hat der renommierte Fotograf Manfred Vollmer seinen bereits 2009 erschienen Bildband mit Ansichten von Arbeits- und Lebenswelten, Landschaften und Bauwerken im Ruhrgebiet genannt. Im Kulturhauptstadtjahr liegt er damit ganz weit vorne, durfte seinen Fotos sogar bei der Präsentation der Kulturhauptstadtidee in New York zeigen.

Am Dienstag im Sprockhöveler IG Metall Bildungszentrum war die Bühne etwas kleiner, als eine Ausstellung mit gut 40 seiner schönsten Fotos eröffnet wurde. Dafür gab für die Besucher, die sich aus Seminarteilnehmern, Anwohnern und Gästen aus ganz Sprockhövel zusammensetzten stilsicher Currywurst und ein Pilsken vonne Bude - echt Ruhrgebiet echt. Bürgermeister Klaus Walterscheid, der neben Zentrumsleiter Fritz Janitz geladen hatte, erinnerte daran, dass im Raum Sprockhövel einst mit der ersten Kohleförderung sozusagen die industrielle Geschichte begonnen habe und sich auch heute die meisten Sprockhöveler fest als Ruhrgebietler fühlten. Fritz Janitz hob hervor, dass das Bildungszentrum mit der Ausstellung seinen eigenen Beitrag zum Kulturhauptstadtjahr liefern wolle. Landeszuschüsse hatte man dafür nicht beantragt.

Einblicke in die Ruhrgebietsseele und wie die mit der Kulturhauptstadt zusammenpasst, gab Vollmer im amüsanten Interview mit seiner Ehefrau. "Aufgeregt, jetzt im Rampenlicht zu stehen?". "Un wie, ich hab mir erst mal n’, Pilsken genehmigt", antwortete sie als Miss Ruhr im Schlabber-T-Shirt mit Arbeiterhelm. Unaufgeregt erzählt sie vom langen Tisch auf der A 40 und dem Chortag in der Arena. "Für uns wär et noch besser, wenn Schalke endlich mal Meister würde, dann singen alle von selbst mit."

Ein Feuerwerk beschloss den Abend. Die Bilder sind in den nächsten Wochen im Bildungszentrum auch öffentlich zugänglich und werden ergänzt mit einer Vorstellung der Neubaumaßnahme für das IG Metall-Bildungszentrum, die nach dem langen Winter jetzt auf Hochtouren läuft. "Wenn wir es schaffen, vor dem nächsten Winter alle Gebäude so weit fertigzustellen, dass wir mit dem Innenausbau beginnen können, können wir den Zeitplan vielleicht noch etwas aufholen", sagt Janitz. Statt ursprünglich April/Mai sehe es derzeit eher nach Juni/Juli 2011 als Umzugs- und Einzugstermin aus.