Sprockhövel Bodo Middeldorf will Klärung wegen Postbankfiliale
Sprockhövel. · Politiker hat Post-Vorstand angeschrieben.
Die Causa Postbank in Niedersprockhövel scheint auch bei der Stadt und der Politik angekommen sein. Immer wieder stehen die Kunden vor verschlossener Türe (WZ berichtete mehrfach) und können teilweise ihre Postgeschäfte nicht erledigen. Auch wenn seit einigen Wochen gegenüber der Filiale die „Stöberstube“ zumindest Pakete annimmt und mit einigen Postdienstleistungen als Alternative zur Verfügung steht, ist die Situation mehr als unbefriedigend.
So schrieb jetzt Bodo Middeldorf, Vorsitzender der örtlichen FDP und Sprockhövels Landtagsabgeordneter, dem Vorstand der Deutschen Post AG, Tobias Meyer, einen persönlichen Brief, um auf die Vorkommnisse in Niedersprockhövel aufmerksam zu machen.
Middeldorf zeigt sich beunruhigt über Aussagen der Mitarbeiter
Dabei setzt der Politiker Meyer davon in Kenntnis, dass schon die drohende Schließung der Postbankfiliale vor einem Jahr für große Aufregung gesorgt hätte. „Zuletzt standen den Bürgerinnen und Bürgern die normalen Postdienstleistungen teilweise bis zu einer Woche nicht zur Verfügung“, beschwerte sich Middeldorf, der von Meyer auch forderte, diesen Zustand abzustellen. Auch die Aussage einiger Mitarbeiter, die gesagt haben sollen, sie seien das „Räumkommando“, sorgt bei Middeldorf für Beunruhigung. „Ich bitte Sie um Klärung, was mit der Aussage der Mitarbeiter bezogen auf die Zukunft der Filiale gemeint ist“, schreibt der Sprockhöveler Politiker.
Briefkasten sei nicht lange offen gewesen, sagt die Post
Die von Middeldorf als „verschärft“ beschriebene Situation, dass ein Briefkasten über Tage unabgeschlossen gewesen sei, der von der Polizei gesichert hätte werden müssen, wird auf WZ-Anfrage von der Pressestelle der Post abgestritten. „Dass der Kasten über mehrere Tage auf war, ist totaler Quatsch. Der Mitarbeiter hat den Kasten an einem Tag offensichtlich nicht entriegelt. Wäre das den Bürgern nicht aufgefallen, wäre es spätestens bei der nächsten Leerung aufgefallen“, sagt Rainer Ernzer von der Post.
Angesprochen auf den Brief von Middeldorf, der der Pressestelle offensichtlich bekannt war, verwiesen die Mitarbeiter lediglich darauf, dass sie nicht der richtige Ansprechpartner seien. „Wir sind der falsche Adressat für diesen Brief. Das ist die Angelegenheit der Postbank, der diese Postdienstleistung durchführt“, sagte Dieter Pietruch.
Bodo Middeldorf war telefonisch nicht erreichbar. Auch wenn sein Brief wohl falsch adressiert war, so scheint er aber doch bei der Post angekommen zu sein.