Virus Zahl der Corona-Patienten steigt auf drei
En-Kreis. · Hinzu kommen 55 Verdachtsfälle in den neun Kreisstädten. Zweites Testauto ist im Einsatz.
Der Ennepe-Ruhr-Kreis meldet eine neue, bestätigte Coronavirus-Infektion. Damit gibt es aktuell drei Patienten, die mit dem Virus infiziert sind. Neben den bereits bekannten Fällen aus Hattingen und Witten ist jetzt auch ein Sprockhöveler betroffen. Derzeit ermittelt das Gesundheitsamt weitere Kontaktpersonen des 66-Jährigen.
Außerdem meldet der Ennepe-Ruhr-Kreis einen Anstieg bei den begründeten Verdachtsfällen und schlüsselt diese erstmals nach den neun kreiszugehörigen Städten auf. Die Zahl liegt aktuell bei 55 und verteilt sich auf Ennepetal (5), Gevelsberg (9), Hattingen (13), Herdecke (5), Sprockhövel (4), Wetter (2) und Witten (11). Bis ihr Testergebnis vorliegt, gilt auch für sie häusliche Quarantäne.
Unter den inzwischen vorliegenden negativen Ergebnissen sind auch die Tests von zwei Schülern der Realschule Grünstraße in Hattingen. Die Schule kann somit am Montag wieder ihren Betrieb aufnehmen, nachdem er am Dienstag eingestellt worden war, da die Enkelkinder zu den Kontaktpersonen der 61-jährigen Hattingerin gehörten, die an Corona erkrankt ist.
Um auf die erhöhte Zahl ausreichend reagieren und Personen weiter zeitnah zuhause auf das Coronavirus testen zu können, schickt die Kreisverwaltung auch das zweite Fahrzeug für die mobile Diagnostik an den Start.
Seit Donnerstag fahren Mitarbeiter von Hilfsorganisationen im Auftrag der Kreisverwaltung parallel zwei Routen im Kreisgebiet ab. Sie statten Menschen mit begründetem Verdacht auf eine Corona-Infektion mit dem nötigen Material aus, damit diese selbst einen Abstrich vornehmen können. Die Proben werden gesammelt und anschließend direkt zur Analyse ins Labor gefahren.
Bereits seit Dienstag setzt der Ennepe-Ruhr-Kreis auf die mobile Diagnostik. „Unser Ziel ist, Arztpraxen und Krankenhäuser zu entlasten und gleichzeitig das Infektionsrisiko für weitere Personen zu minimieren“, erklärt Michael Schäfer, Leiter des Krisenstabs. Nachdem am Dienstag und Mittwoch jeweils 13 Proben eingesammelt wurden, stehen für Donnerstag 23 Namen an 19 Adressen auf der Liste.
Ärzte entscheiden, wer zuhause getestet werden muss
Das Vorgehen hat sich in den ersten Tagen bewährt: „Alle Patienten waren gut vorbereitet und haben den Abstrich problemlos selbst durchführen können“, berichtet Amtsärztin Silke Gernebrodt, die die Mitarbeiter des Arbeiter-Samariter-Bundes bei ihrer ersten Tour am Dienstag begleitet hat. Denn die Betroffenen werden vorab telefonisch informiert, wie die mobile Diagnostik abläuft und an welchem Tag sie mit dem Besuch rechnen können.
Klingelt es dann an ihrer Tür, so ist der Ablauf immer derselbe: Der Mitarbeiter der Hilfsorganisation zieht Einmalhandschuhe an und legt ein Merkblatt sowie das Teströhrchen vor die geschlossene Wohnungstür. Dann geht er ein Stück zurück, um ein Infektionsrisiko für sich selbst auszuschließen. Die Testperson öffnet die Tür, nimmt das Material entgegen und wird von dem Mitarbeiter noch einmal über das genaue Prozedere informiert. Sie nimmt den Abstrich aus ihrem Rachen, legt das verschlossene Röhrchen vor der Wohnung ab und schließt die Türe. Der Mitarbeiter nimmt die Probe auf, verpackt sie und desinfiziert die Verpackung. Die Desinfektionstücher und die Einmalhandschuhe werden in einem Müllsack entsorgt, dann geht es weiter zum nächsten Patienten.
Wer auf die Liste der mobilen Diagnostik kommt, also zuhause auf das Virus getestet wird, entscheiden Ärzte: Bewohner der neun kreisangehörigen Städte können sich an das Bürgertelefon unter der Rufnummer 02333/4031449 wenden, wenn sie befürchten, sich mit dem Corona-Virus infiziert zu haben. Red