Talentshow Talente überzeugen auf ganzer Linie

Sprockhövel. · Musikschule richtete erstmals einen Wettbewerb aus. 24 Nachwuchsmusiker machten mit.

Viele Teilnehmer wählten klassische Stücke. Milan spielte etwa auf der Violine.

Foto: Bartsch,G. (b13)

Bei musikalischen Wettbewerben haben Musik-Fans Sprockhövel wohl eher nicht auf der Liste. Da denkt man eher an den Eurovision Song Contest, vielleicht noch an TV-Formate wie „Voice of Germany“ oder „Deutschland sucht den Superstar“. Trotzdem traten in Sprockhövel am Samstag 23 Kinder auf, um „Sprockhövels next Toptalent“ zu werden.

Organisiert wurde die Veranstaltung von der städtischen Musikschule, anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Stadt Sprockhövel, erklärt Leiterin Annegret Theis. Im gut gefüllten Saal des Martin-Luther-Hauses traten die Kinder im Alter von zehn bis 15 Jahren in drei verschiedenen Altersgruppen an. „Instrument und Titel konnten selbstständig ausgewählt werden“, berichtet Theis. Zum Wettbewerb zugelassen wurden nur Kinder aus Sprockhöveler Musikschulen.

Zur Planung hatte Theis im Vorfeld mit einigen Kindern, die schon Wettbewerbserfahrung hatten, ein Expertenteam gebildet, das über alle Details des Wettbewerbs beriet. Unter ihnen: Moritz Jansen, der die Gäste durch den Nachmittag führte und später selbst Akkordeon spielte. Für ihn ist es, so sagt er selbst, kein Problem im Rampenlicht zu stehen, schließlich habe er zum Beispiel oft beim Krippenspiel mitgemacht.

Vertreter der Stadt Sprockhövel waren auch zu Gast. So Bürgermeister Ulli Winkelmann, der erste Beigeordnete Volker Hoven und auch Oliver Tollnick (Bürgerservice/Kultur). „Wir haben ja schon einige Toptalente aus Sprockhövel und vielleicht kommen jetzt noch welche dazu“, sagte Hoven mit Hinblick auf Gruppen wie die „Bluehouse“-Band, die schon über die Stadtgrenzen hinaus bekannt sei.

Drei Lehrer bewerten die Auftritte der jungen Talente

Zur Bewertung bildete die Musikschule eine dreiköpfige Jury aus Lehrern mit verschiedenen musikalischen Fachgebieten. Sie bestand konkret aus Olga Belyaeva (Klavier/Akkordeon), Claus-Peter Quabach (Gitarre) und Andreas Gottschlich (Klarinette). Gewertet wurden bei den einzelnen Teilnehmern die Fehleranzahl, der Schwierigkeitsgrad des ausgewählten Stückes und dessen Dynamik und Ausdruck. Für jedes Kriterium konnten maximal drei Punkte vergeben werden. Ein Punkt war die schlechteste Ausbeute, den gab es, wenn der Jury etwas nicht so zusagte. Außerdem erklärte Theis, dass die Jury immer einen Bonuspunkt offen hatte, den sie beliebig einem Kriterium zuordnen konnte.

Und die Stücke variierten von klassischen Kompositionen wie „Für Elise“ oder Haydns „Violinkonzert G-Dur“ bis hin zu bekannten moderneren Stücken wie „Yesterday“ oder „My Heart Will Go On“. Ebenfalls wählten die Kinder viele verschiedene Instrumente, zwar gab es zahlreiche Klavierstücke, zwischendurch wurde aber auch mal auf dem Akkordeon oder dem Kontrabass vorgetragen.

Nach vier Stunden nahm die Spannung immer mehr zu, denn Bürgermeister Ulli Winkelmann nahm die Siegerehrung vor. Die Ersten bekamen eine professionelle Aufnahme in einem Tonstudio geschenkt. Für die Zweit- und Drittplatzieren gab es Amazon-Gutscheine im Wert von 30 beziehungsweise 20 Euro. Außerdem erhielt jeder eine Urkunde und eine eigene Fahrradtrinkflasche, auf der das Logo von „50 Jahre Stadt Sprockhövel“ eingraviert war.