Wirtschaft Kreisverkehr-Baustelle bremst Tankstelle aus

Niedersprockhövel. · Horst Dieter Hudziak kämpft seit Beginn der Arbeiten mit Einbußen von bis zu 60 Prozent.

Horst Dieter Hudziak befürchtet, dass die Bauarbeiten erst im Mai abgeschlossen werden.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Zwar leuchtet groß „Star“ über der Tankstelle in Niedersprockhövel am Ende der Wuppertaler Straße, doch nimmt das Unternehmen mit seinen acht Zapfsäulen seit einigen Monaten nur noch eine Nebenrolle ein. Schuld daran ist der Bau eines großformatigen Verkehrskreisels, der die Hauptstraße im Stadtteil entlasten und den umfangreichen Verkehr über die Umgehungsstraße L70n leiten soll. Die vom Landesbetrieb Straßen NRW durchgeführte Maßnahme ist mit vielen, auf den ersten Blick verwirrenden rotweißen Warnbaken und vor allem mit Ampelanlagen verbunden, die die Autofahrer wegen der langen Rotphasen auf harte Geduldsproben stellen. „Baubedingt kommt es dabei zu Verkehrsbehinderungen“, erklärte Straßen NRW schon kurz vor Baubeginn Anfang August vorsorglich.

Stammkunden suchen sich den Weg zur Tankstelle trotzdem

Eine Art „Kollateralschaden“ ist dabei, dass die Star-Tankstelle nur noch über ein bis zwei unkomfortable Schotterbehelfswege anzufahren und zu verlassen ist.

„Seit Beginn der Maßnahme habe ich rund 60 Prozent Einnahmeverluste“, erklärt Tankstellenpächter Horst Dieter Hudziak, der das Unternehmen seit vielen Jahren betreibt und froh ist, dass er sich auf seine Stammkunden verlassen kann. So wie Markus Geilenbrügge, der zwar über die langen Ampelphasen schimpft, aber verdeutlicht: „Ich komme trotzdem.“

Hudziak, selbstständig seit 1975, öffnet morgens um 7 Uhr und schließt um 20.30 Uhr. Es ist die positive Gemütslage, die die dem gebürtigen Bochumer hilft, hinzunehmen, dass am Donnerstag die Abfahrt in Richtung Wuppertaler Straße geschlossen wurde, sodass die Tankstelle zeitweise nur noch über einen Zuweg zu erreichen und zu verlassen war.

„Das hat die Bauleitung mir heute Morgen gesagt“, sagt er mit bekümmerter Miene. „Alle Maßnahmen werden mit dem Pächter abgesprochen“, erklärt Andreas Berg, Pressesprecher von Straßen NRW. Am Samstag sollte statt des bisherigen Schotters Asphalt auf die Zufahrt zu den Zapfsäulen aufgebracht werde. „Dann hat die Zufahrt eine glatte Oberfläche“, so Berg.

Die Wirtschaftsförderung
stellt Hilfe in Aussicht

Aber wie lange soll es dauern, bis wieder normale Verhältnisse herrschen und der Tankbetrieb ungestört aufgenommen werden kann? „Etwa bis April“, berichtet Straßen NRW. „Das richtet sich natürlich auch nach dem Wetter.“ Hudziak argwöhnt: „Ich befürchte, dass es Mai wird, bis wir wieder reibungslos erreicht werden können.“

Gibt es bei 60 Prozent Mindereinnahmen Möglichkeiten, dem Pächter und seiner Tankstelle zu helfen? „Wir sind immer daran interessiert, den hiesigen Unternehmen zur Seite zu stehen. Herr Hudziak soll mal Kontakt mit uns aufnehmen“, riet Maren Schlichtholz von der Wirtschaftsförderung im Rathaus in Haßlinghausen.